Verheerende Dürre bedroht Millionen Menschen

Das südliche Afrika steht am Rande einer katastrophalen Hungerkrise. Eine lang anhaltende Dürre hat die Region fest im Griff. Mit sengender Hitze hat das Wetterphänomen El Niño zu massiven Ernteausfällen geführt und die Wasserquellen versiegen lassen. Als Folge ist das Leben von Millionen von Menschen in Malawi, Simbabwe und Sambia von Hunger und Mangelernährung bedroht.

„Die Situation ist ernst und erfordert dringendes und koordiniertes Handeln, um eine Katastrophe abzuwenden“, sagt Matthew Pickard, Regionaldirektor von CARE Southern Africa. „Besonders besorgt sind wir über die Auswirkungen dieser Notlage auf Frauen und Mädchen, die das Rückgrat der lokalen Gemeinschaften bilden und deren Felder von der intensiven Sonne verbrannt wurden.“ Ein Cholera-Ausbruch hat in Malawi, Sambia und Simbabwe Hunderte von Todesfällen verursacht. Dabei haben diese Länder weiter mit der Zerstörung durch Wirbelstürme zu kämpfen, die zuletzt häufig aufgetreten sind.

In Malawi sind aufgrund von El Niño fast 4,4 Millionen Menschen von nicht ausreichendem Regen und ausgeprägter Hitze betroffen. Dies hat zu erheblichen Ernteausfällen bei Mais geführt, der für viele Menschen ein Grundnahrungsmittel ist. Auch bei Reis, Erdnüssen und Sojabohnen gibt es erhebliche Verluste. Die Menschen haben nicht mehr genug Nahrung und sehen durch die Wetterextreme ihre Lebensgrundlage bedroht. Das trifft vor allem auf jene Teile der Bevölkerung zu, deren Existenz direkt von der Landwirtschaft abhängt.

In Simbabwe sind mehr als 2,7 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen, seit die langen Trockenperioden die Ernten in vielen Gebieten nahezu vollständig vernichtet haben. In vielen ländlichen Gegenden fehlt es an Getreide. Dadurch wird die bereits bestehende Hungerkrise weiter verschärft. Wasserknappheit und Verluste von Vieh wegen Krankheit erzeugen weiteren Druck. Zudem hat auch Simbabwe mit einem Ausbruch von Cholera zu kämpfen.

In Sambia sind 9,8 Millionen Menschen von der Dürre betroffen. Verzögerte Regenfälle und verdorrende Ernten führten im Februar dazu, dass die Regierung den Notstand ausrief. Die Lebensmittelpreise stiegen um 45 Prozent. Das verschlimmerte den Hunger weiter. In manchen Gebieten sind bis zu 90 Prozent der Ernte ausgefallen. Die Vorräte an Nahrung schwinden. Wie in Simbabwe und Malawi macht auch in Sambia den Menschen die Cholera zu schaffen.

Um der eskalierenden Krise entgegenzuwirken, startet CARE einen umfassenden Hilfseinsatz. In den betroffenen Gebieten werden die Menschen Hilfe mit Nahrungsmitteln erhalten. CARE wird nachhaltige Landwirtschaft fördern und sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen bereitstellen, um Gesundheitsgefahren zu mindern. Weitere Maßnahmen beinhalten den Zugang zu Bildung und den Schutz vor Gewalt.

„Unsere unmittelbare Priorität besteht darin, Leben zu retten und Leiden zu lindern“, sagt CARE-Nothelfer Pickard. Zugleich braucht es aber auch langfristige Ansätze, um die Widerstandsfähigkeit der Menschen zu stärken und sie gegen Krisen zu wappnen. Dafür muss die humanitäre Hilfe ausgeweitet werden. „Die Zeit läuft ab. Handeln wir gemeinsam, um Leben im südlichen Afrika zu retten!“, sagt Pickard.

CARE startet einen Hilfseinsatz für die Bevölkerung im südlichen Afrika, die unter einer Hungerkrise leidet. CARE startet einen Hilfseinsatz für die Bevölkerung im südlichen Afrika, die unter einer Hungerkrise leidet.

Sengende Hitze vernichtet Ernten und lässt Wasserquellen versiegen. Foto: Sarah Easter/CARE

Im südlichen Afrika ist eine Umstellung der derzeitigen Ernährungs- und Landwirtschaftssysteme hin zu klimabewusster und nachhaltiger Nahrungsmittelproduktion dringend nötig. Nur so kann das Überleben von Millionen Menschen und deren Ernährungssicherheit langfristig gewährleistet werden. In der Vergangenheit haben solch große Veränderungen oft soziale Ungleichheiten weiter verschärft.

CARE entwickelt daher Wege, die eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Umstellung der Ernährungssysteme ermöglichen. Das ist Teil eines Projekts, das von der Europäischen Kommission durch Horizon Europe gefördert wird.

CARE Österreich arbeitet als Teil des FoSTA Health-Konsortiums daran, ambitionierte und inklusive Ansätze zu entwickeln. Dabei geht es um Lösungen, die positive Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen, Tieren und der Umwelt haben (One Health). Im Fokus stehen Veränderungen in der Maisproduktion, in der Land- und Wassernutzung und dem Übergang von Inlands- zu Exportmärkten. Dazu kommen nötige Anpassungen bei der Ernährung.

Frauen und Mädchen spielen eine wichtige Rolle in der Produktion von Nahrungsmitteln – vor allem als Kleinbäuerinnen. Das Projekt ist geschlechtergerecht aufgestellt und berücksichtigt die Bedürfnisse und Fähigkeiten aller Geschlechter. Die Ergebnisse und das Fachwissen fließen in Aktivitäten im Bereich Kommunikation und Anwaltschaft ein und werden so auf der lokalen Ebene weiter verbreitet.

Erfahren Sie hier mehr dazu.

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