100 Tage nach dem Erdbeben in Myanmar

100 Tage nach dem verheerenden Erdbeben der Stärke 7,7 in Zentral-Myanmar kämpfen Tausende Familien weiterhin ums Überleben und um einen Neuanfang. Besonders Frauen, Menschen mit Behinderungen sowie einkommensschwache Haushalte sind beim Wiederaufbau oft benachteiligt – sie benötigen dringend Unterstützung.

Seit der Katastrophe im März konnte CARE gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen über 26.000 Menschen in der Erdbebenregion mit Nothilfe erreichen. Es wurden Notunterkünfte, Lebensmittel, Hygieneartikel und medizinische Hilfe bereitgestellt. Rund 6.500 Betroffene erhielten zudem Bargeldhilfe, um das Nötigste kaufen zu können.

Wir haben beim Erdbeben alles verloren. Mit dem Bargeld konnten wir Reis, Öl und Holzkohle kaufen, aber vor allem Medikamente. Direkt nach dem Erdbeben gab es kaum medizinische Versorgung, das Krankenhaus war völlig überfüllt. Die Hilfe war eine enorme Erleichterung“, berichtet eine Betroffene.

CARE distributes emergency relief in Mandalay, including cash assistance

CARE-Mitarbeiterinnen verteilen Bargeld, damit sich Familien in Myanmar das Nötigste kaufen können. Foto: CARE

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Eine schwangere Frau erhält ein Paket mit Hilfsgütern für Mutter und Baby, wie Waschmittel, Kleidung, Babynahrung und Hygieneartikel. Foto: CARE

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In einer Schule in Sagaing errichtete CARE eine mobile Gesundheitsklinik für vom Erdbeben betroffene Gemeinschafen. Foto: CARE

Wiederaufbau geht nur langsam voran

Zwar sind die meisten Märkte wieder geöffnet, doch hohe Transportkosten und Inflation treiben die Preise weiter in die Höhe. Grundnahrungsmittel wie Salz, Kartoffeln und Hülsenfrüchte kosten inzwischen fast zehn Prozent mehr als vor dem Erdbeben. Produkte für Hygiene und Unterkunft – etwa Shampoo, Decken oder Seile – sind sogar um 13 bis 25 Prozent teurer geworden. Viele Familien berichten, dass sie sich selbst grundlegende Dinge nicht mehr leisten können.

„Viele akute Bedürfnisse konnten gedeckt werden – aber der Wiederaufbau hat gerade erst begonnen“, betont Arif Noor, CARE-Länderdirektor in Myanmar. „Damit dieser gelingt, ist es entscheidend, dass die Hilfe bei den am stärksten gefährdeten Menschen, wie etwa Frauen, Menschen mit Behinderungen sowie einkommensschwachen Haushalten, ankommt.“

CARE bereitet aktuell den Übergang von der Nothilfe zum langfristigen Wiederaufbau vor. Weitere Bargeldhilfen sollen es Familien ermöglichen, Notunterkünfte zu verlassen und ihr Zuhause sowie ihren Alltag wiederaufzubauen. Zusätzlich werden Arbeitsmöglichkeiten geschaffen, Mikrokredite vergeben und gezielt Frauen und Kleinunternehmen gefördert.

„Wiederaufbau bedeutet nicht nur, zu überleben, sondern auch Unabhängigkeit und Zuversicht zurückzugewinnen“, erklärt Noor. „Und das muss für alle gelten – besonders für jene, die sonst am Rand stehen.“

Helfen Sie mit – Ihre Spende zählt!

Mit Ihrer Unterstützung können wir Familien in Myanmar beim Wiederaufbau ihrer Lebensgrundlagen helfen.

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