Starke Regenfälle haben im Nordwesten Syriens zu schweren Überschwemmungen geführt. Unzählige Zelte von Geflüchteten sind geflutet und unbewohnbar geworden, während die Menschen in der Kälte eines harten Winters zittern. Vor allem Kinder, ältere und durch Krankheiten geschwächte Menschen sind in Gefahr zu erfrieren.
In Flüchtlingslagern sinken die Menschen im Schlamm ein. Im aufgeweichten Erdreich halten die Befestigungen der Zelte nicht mehr. Viele Familien haben mitten im Winter ihren Zufluchtsort verloren. Es war ihr letzter Schutz, nachdem sie auf der Flucht vor Kämpfen zuvor schon ihr Zuhause aufgeben hatten müssen.
„Das Leid der Menschen während des Winters ist unvorstellbar. Die Temperatur fällt weit unter den Gefrierpunkt“, sagt Jolien Veldwijk, CARE-Länderdirektorin für Syrien. In den nächsten Tagen könnten minus 14 Grad gemessen werden. Das wäre der niedrigste Wert in der Region seit 40 Jahren. Dazu kommen Winterstürme, Hagel und Schnee.
Frauen und Kinder müssen in undichten und oft nassen Zelten ausharren, wenn sie überhaupt noch diesen letzten Unterschlupf haben. Familien müssen Müll verbrennen, um sich warm zu halten, obwohl dabei oft giftiger Rauch entsteht. Es fehlt auch an Nahrung. „Mütter essen zuletzt, Kinder frieren zuerst“, beschreibt CARE-Nothelferin Sherine Ibrahim die verzweifelte Lage.
„Das Leid der Menschen während des Winters ist unvorstellbar. Die Temperatur fällt weit unter den Gefrierpunkt“
Die Geflüchteten stehen knietief im Schlamm, ihre Zelte sind oft unter Wasser. „Mütter halten ihre kleinen Babys und Kinder fest und tragen sie am Körper. So versuchen sie, ihnen Wärme zu geben. Eine Frau hat uns erzählt, dass sie nachts nicht schlafen kann, weil sie immer wieder nachsieht, ob ihre Kinder noch am Leben sind“, sagt Veldwijk. „Es ist schwer, sich das Entsetzen der Frauen vorzustellen, die mit einer solchen Situation konfrontiert sind.“
Kinder haben zumeist keine ausreichende Winterkleidung. Oft sind sie beim Herumlaufen in zerrissenen Sachen und mit nackten Füssen in offenen Schuhen zu sehen, während die Temperaturen stetig sinken. Vor allem in den Nächten wird es sehr kalt. In den überfluteten Zelten sind jedoch Matratzen und Decken nass geworden. Es gibt kaum Möglichkeiten, zu heizen oder die feuchten Sachen zu trocknen. Mit zunehmenden Regenfällen wird erwartet, dass es zu weiteren Überschwemmungen kommen könnte. Erdrutsche könnten für die Menschen eine neue Gefahr bedeuten. Bereits jetzt sind Wege durch die Massen von Schlamm nur schwer passierbar.
Trotz der verheerenden Situation in Syrien nimmt die finanzielle Unterstützung weiter ab. Doch die obdachlosen Familien brauchen dringend Hilfe! Sie dürfen nicht vergessen werden. Bitte setzen Sie ein Zeichen mit einer Spende!
„Es ist schwer, sich das Entsetzen der Frauen vorzustellen, die mit einer solchen Situation konfrontiert sind.“