Dürre in Somalia kostet weiterhin Menschenleben

Die Dürre in Somalia verursacht die schlimmste Nahrungsmittelkrise seit 40 Jahren. 6,7 Millionen Menschen hungern, über vier Millionen Nutztiere sind bereits verendet, vielerorts kommt es zu Ernteausfällen, während die Lebensmittelpreise ansteigen.

In einem Flüchtlingscamp in Baidoa im Südwesten Somalias leben 265.000 Binnenvertriebene – darunter der 47-jährige Bare, Vater von neun Kinder. „Die Dürre hat unsere Ernten zerstört und die wenigen Tiere, die wir besaßen, getötet. Auf der Suche nach Nahrung und Wasser sind wir hierhergekommen. Meine Familie brauchte 30 Tage dafür. Kurz nach unserer Ankunft starb meine Frau, weil sie aufgrund des Hungers geschwächt und krank war.“

Das Leben von Bare hat sich wie für viele andere völlig verändert. „Ich übernehme jetzt die Rolle beider Elternteile und kümmere mich allein um alle neun Kinder. Ich habe weder eine Arbeit noch eine Einkommensquelle. Ich bleibe zu Hause, koche Essen für meine Kinder und hole Wasser für sie. Ich wasche ihre Kleidung“, erzählt Bare.

Bare sitzt mit seinen Kindern in ihrem Haus im Flüchtlingscamp in Baidoa im Südwesten Somalias. Bare sitzt mit seinen Kindern in ihrem Haus im Flüchtlingscamp in Baidoa im Südwesten Somalias.

Bares Geschichte ist nur eine von vielen. 2022 sind bereits 43.000 Menschen wegen der Folgen der Dürre in Somalia gestorben – die Hälfte davon waren Kinder unter fünf Jahren. „Es wurde zu langsam auf die Krise reagiert. Wir müssen jetzt handeln, um Leben zu retten. Angesichts von rund 1,8 Millionen Kindern, die an Unterernährung leiden, fordern wir die Geberländer auf, Somalia nicht zu vergessen. Die Zeit der Untätigkeit ist vorbei. Wir müssen sicherstellen, dass die humanitäre Hilfe ausreichend finanziert wird, um das Leid so vieler Menschen zu lindern“, fordert Ummy Dubow, stellvertretende Länderdirektorin von CARE Somalia.

Die Mittel für die humanitäre Hilfe in Somalia sind derzeit nur zu 23,4 Prozent gedeckt. Um den humanitären Bedarf der Bevölkerung zu decken, braucht es dringend mehr Unterstützung. CARE ruft deshalb alle Teilnehmenden der Geberkonferenz für das Horn von Afrika am 24. Mai in New York auf, mehr Mittel für die humanitären Hilfe in Somalia bereitzustellen.

Ihre Spende hilft!

Ihnen ist dieses Thema wichtig? Dann unterstützen Sie mit Ihrer Spende die Arbeit von CARE.

Spenden Sie jetzt!

Zurück nach oben