Sudan: „Die Menschen haben keine Stimme“

Die Kämpfe im Sudan halten seit über neun Monaten an. Währenddessen nimmt das Leid der Zivilbevölkerung zu. Hunger, Gewalt, Verluste von Angehörigen und die Ausbreitung von Krankheiten wie Cholera setzen den Menschen schwer zu.

In den Konfliktgebieten sind zwischen 70 und 80 Prozent der Krankenhäuser nicht mehr funktionsfähig, was die Gesundheitsversorgung zunehmend erschwert. 19 Millionen Kinder im Sudan haben derzeit keinen Zugang zu Bildung. Mehr als 10.000 Schulen wurden aufgrund der Kämpfe geschlossen. Nahrung und Medizin sind vielerorts Mangelware.

Die schwierige Lage zwang bisher 7,4 Millionen Sudanes:innen dazu, ihr Zuhause zu verlassen – davon sind drei Millionen Kinder. Etwa 1,4 Millionen Menschen fanden in Nachbarländern wie dem Tschad, Südsudan und Ägypten Zuflucht. Der Großteil der Familien im Sudan ist jedoch innerhalb des Landes vertrieben.

So auch CARE-Nothelfer Shakir Elhassan. Ursprünglich aus Khartum stammend, floh er wegen der Kämpfe im Sommer letzten Jahres nach al-Dschazira. Es dauerte nicht lange, bis es auch dort nicht mehr sicher war. Shakir begab sich auf eine 20-stündige Busreise in den Osten. Von dort verfolgt er nun mit großer Sorge jeden Tag, Stunde für Stunde, die Entwicklungen im Konflikt.

„Ich habe mir immer eingeredet, dass ich bald wieder in unsere Heimat zurückkehren werde, in mein Haus, auf meine kleine Farm, zu meinen Freunden, zu meinen Verwandten. Dass meine Kinder wieder zur Schule gehen werden. Dieser Traum rückt immer weiter in die Ferne. Jetzt bin ich zweimal vertrieben worden. Und ich habe Angst, dass es nochmal passiert. Dieser Konflikt nimmt kein Ende“, erzählt Shakir.

Trotz des Ausmaßes fehlt es an finanzieller Unterstützung für die Krise im Sudan. Laut den Vereinten Nationen wird 2024 fast jeder zweite Mensch im Sudan humanitäre Hilfe benötigen. Die Mittel für humanitäre Hilfe sind derzeit jedoch nur zu 40 Prozent gedeckt. Es braucht dringend mehr Unterstützung, sagt Shakir: „Die Menschen leiden schweigend. Sie haben keine Stimme.“

So hilft CARE: 2023 konnte CARE mehr als 1,2 Millionen Menschen im Sudan mit humanitärer Hilfe erreichen. Derzeit ist CARE in Süd- und Ost-Darfur, Süd-Kordofan, Gadarif und Kassala tätig. Gemeinsam mit lokalen und internationalen Partnern versorgt CARE die Menschen im Sudan mit Nahrung sowie Wasser, stellt den Zugang zu Gesundheitsversorgung sicher und verteilt Bargeld zur Deckung der dringendsten Bedürfnisse.

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