Wien, 21. Februar 2024. Mit der Verschärfung der Kämpfe hat die humanitäre Situation im Osten der Demokratischen Republik Kongo ein kritisches Ausmaß erreicht. Aktuellen Schätzungen zufolge wurden aufgrund der jüngsten Gewalt mehr als 200.000 Menschen aus der Stadt Sake und umliegenden Siedlungen in der Provinz Nord-Kivu vertrieben. Damit steigt die Gesamtzahl der vertriebenen Menschen im Land auf über sechs Millionen.

„Die Situation im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist katastrophal. Millionen von Menschenleben, vor allem Frauen, Mädchen und Kinder, sind gefährdet“, sagt Sidibe Kadidia, CARE-Länderdirektorin in der Demokratischen Republik Kongo. „Fälle von Unterernährung, Krankheiten und Berichte über Gewalt gegen Frauen und Mädchen nehmen zu. Es muss sofort gehandelt werden, um den dringenden humanitären Bedarf der betroffenen Menschen zu decken, einschließlich des Zugangs zu Nahrungsmitteln, Wasser, Gesundheitsversorgung und Schutzdiensten.“

Der Zustrom von Vertriebenen nach Goma, der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu, übersteigt bereits jetzt die vorhandenen Ressourcen. Lebensmittelpreise sind wegen unterbrochener Transportwege angestiegen. Der Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung ist zudem eingeschränkt. Etwa 1,1 Millionen Kinder und 605.000 Frauen sind akut unterernährt, Kinder unter fünf Jahren und schwangere oder stillende Frauen sind besonders gefährdet.

Während sich der Konflikt weiter verschärft, haben in der Region zudem starke Regenfälle und Überschwemmungen bereits über 300 Todesopfer gefordert. Etwa 1,8 Millionen Menschen sind von den Fluten betroffen. Angesichts des eingeschränkten Zugangs zu Wasser und sanitären Einrichtungen besteht die Gefahr eines Cholera-Ausbruchs.

CARE arbeitet mit lokalen Partnern und anderen humanitären Organisationen zusammen, um in den betroffenen Gemeinden lebensrettende Soforthilfe zu leisten. Es werden jedoch dringend zusätzliche Mittel und Ressourcen benötigt, damit der wachsende Bedarf der vertriebenen Menschen gedeckt und die Auswirkungen der Krise abgemildert werden können.

„Wir fordern die internationale Gebergemeinschaft dazu auf, der humanitären Hilfe im Osten der Demokratischen Republik Kongo Priorität einzuräumen und besonders die in der Region tätigen Organisationen zu unterstützen“, sagt Sidibe Kadidia. „Gleichzeitig sind eine Beendigung des Konflikts und ungehinderter Zugang für humanitäre Helfer:innen notwendig. Das Leben von Millionen Menschen steht auf dem Spiel. Es muss sofort gehandelt werden, um weiteres Leid zu verhindern.“

Spenden für die Katastrophenhilfe werden dringend benötigt:
CARE Österreich Spendenkonto IBAN: AT77 6000 0000 0123 6000 oder online

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