Wien, 17.07.2024.  Die anhaltenden Kämpfe in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) verursachen eine humanitäre Krise, über die kaum berichtet wird. Frauen und Mädchen leiden am meisten, Berichte über sexualisierte und körperliche Gewalt haben alarmierend zugenommen. Über 7,3 Millionen Vertriebene und insgesamt 25,4 Millionen Menschen, die humanitäre Hilfe benötigen, kämpfen täglich ums Überleben. Mehr als die Hälfte von ihnen sind Frauen und Mädchen.

„Das Leben von Frauen und Mädchen in der Demokratischen Republik Kongo ist ein wahr gewordener Albtraum“, schildert Sidibe Kadidia, CARE-Länderdirektorin für die Demokratische Republik Kongo. „Wir begrüßen den humanitären Waffenstillstand. Jetzt müssen sich alle Parteien dafür einsetzen, dass dieser Waffenstillstand von Dauer ist. Zudem besteht dringender Bedarf an humanitärer Hilfe, die den Schutz, die Gesundheit und die wirtschaftliche Stärkung von Frauen und Mädchen in den Mittelpunkt stellt.“

Ernährungskrise: Millionen Kinder und Schwangere von Unterernährung bedroht

Die DRK leidet unter einer der schlimmsten Ernährungskrisen der Welt. Mehr als 2,8 Millionen Kinder und 605.000 schwangere oder stillende Frauen sind von Unterernährung bedroht, weil sie nicht genügend zu essen haben. Während der Hilfsbedarf enorm ist, bedroht eine massive Finanzierungslücke die gesamte humanitäre Hilfe in der DRK, da bislang nur 26 Prozent der Hilfsmaßnahmen für 2024 finanziert sind.

Um zu überleben: Zunahme von Frühheirat und Prostitution

„Frauen werden vergewaltigt und können aus Angst, stigmatisiert zu werden, mit niemandem über den Horror, den sie erlebt haben, sprechen“, sagt Nelly Kongo, Gründerin von Congolese Families for Joy, einer Partnerorganisation von CARE. „Andere müssen heiraten oder sich prostituieren, um zu überleben. Viele Familien schlafen ungeschützt im Freien, was Kinder der Gefahr einer Entführung aussetzt. Sexuell übertragbare Infektionen und Krankheiten nehmen zu. Die Lage ist katastrophal und droht sich noch weiter zu verschlechtern.“ Durch Zunahme an Frühverheiratungen steigt auch die Anzahl früher und ungewollter Schwangerschaften.

CARE fordert ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe

In und um die Vertriebenencamps in Lushagala und Kanyarucinya, in denen CARE gemeinsam mit Partnern tätig ist, werden im Durchschnitt 20 Fälle von sexualisierter und körperlicher Gewalt pro Tag gemeldet. Über 90 Prozent der Opfer sind Frauen und Mädchen. Dies ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs, die Dunkelziffer liegt weit höher.

Der ungehinderte Zugang für humanitäre Hilfe ist entscheidend, um das Leiden von Frauen und Mädchen in der Demokratischen Republik Kongo zu lindern. Darüber hinaus benötigen die Überlebenden sichere Orte, an denen sie psychosoziale Unterstützung erhalten.

Spenden für die Katastrophenhilfe werden dringend benötigt: 

CARE Österreich Spendenkonto IBAN: AT77 6000 0000 0123 6000 oder online

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