Laut einem neuen IPC-Bericht (Integrated Food Security Phase Classification) breitet sich in Teilen des Sudan eine Hungersnot aus – mit einem hohen Risiko, dass sich die Lage in den kommenden Wochen noch weiter zuspitzen wird. Im Sudan benötigen derzeit über 30 Millionen Menschen dringend humanitäre Hilfe, zudem gibt es mehr als 10 Millionen Binnenvertriebene. Das Land ist Schauplatz eines unerbittlichen Krieges.

„Es ist zutiefst entmutigend, dass nun ein weiterer Bericht die Verschärfung der Hungersnot bestätigt. Die verzweifelte Suche nach den grundlegendsten Nahrungsmitteln, manchmal nur einer Handvoll Getreide, ist für viele Menschen im Sudan tägliche Realität“, berichtet Deepmala Mahla, CARE-Direktorin für Humanitäre Hilfe.

Die weltweiten Kürzungen der Hilfsgelder haben dramatische Auswirkungen auf die humanitäre Unterstützung: „Seit Beginn des Konflikts schlagen wir Alarm. Was muss noch geschehen, damit die internationale Gemeinschaft handelt und dieses katastrophale Leiden beendet?“

Hungersnot: 20 Orte in Darfur und Kordofan gefährdet

Der nun erschienene IPC-Bericht bestätigt erstmals eine Hungersnot in den Städten Al-Faschir und Kadugli. Zudem wurde für zwanzig Orte in Darfur und Kordofan bis Jänner 2026 die drohende Gefahr einer Hungersnot festgestellt. Seit der IPC-Analyse vom Dezember 2024 zeigen einige Gebiete im Osten des Sudan erfreulicherweise Anzeichen einer Erholung. Der Konflikt hat in diesen Gegenden nachgelassen, was positive Effekte auf die Ernährungssituation hatte.

Hohes Risiko von Gewalt bei der Flucht

In der Stadt Al-Faschir in Nord-Darfur ist die Zivilbevölkerung weiterhin massiver Gewalt ausgesetzt. Die Flucht ist gefährlich und mit großen Risiken verbunden. Die Berichte der Geflohenen, zumeist Frauen und Kinder, sind erschreckend. Sie haben oft nichts als ihre Kleider, die sie am Körper tragen. Sie sind erschöpft, traumatisiert, dehydriert und ausgehungert. Tawila, wohin viele Familien aus Al-Fashir fliehen, beherbergt bereits über 652.000 Binnenvertriebene.

CARE fordert entschlossenes Handeln

„Die internationale Gemeinschaft muss jetzt entschlossen handeln“, fordert Deepmala Mahla. „Die Zivilbevölkerung braucht Schutz. Grausamkeiten und wahllose Angriffe gegen Zivilistinnen, Zivilisten und die zivile Infrastruktur müssen sofort gestoppt werden. Humanitäre Organisationen benötigen sicheren und uneingeschränkten Zugang zu allen Gebieten, um die Menschen mit lebensrettender Hilfe zu erreichen.“

Spenden für die Katastrophenhilfe werden dringend benötigt:
CARE Österreich Spendenkonto IBAN: AT77 6000 0000 0123 6000 oder online

Zurück nach oben