Die COP30 ist dem Geist des Mutirão – jener globalen Solidarität, die angesichts der eskalierenden Klimakrise dringend nötig wäre – nicht gerecht geworden. Das Ergebnis von Belém zeigt eklatante Lücken bei Ambition und politischem Willen. Der fehlende Fahrplan für den Ausstieg aus fossilen Energien ist ein gravierendes Versäumnis für das 1,5-Grad-Ziel. Ohne entschlossenere Maßnahmen steuert die Welt auf eine Erderwärmung zu, bei der Klimagerechtigkeit unerreichbar bleibt. Die Mittel für Anpassungsmaßnahmen bleiben unzureichend, die vereinbarte Erhöhung ist nicht gesichert. Besonders verletzliche Länder stehen damit weiterhin ohne ausreichende Unterstützung da, obwohl sie kaum zur Erderhitzung beigetragen haben, warnt CARE.

„Die COP30 liefert ein schwaches Ergebnis in einem Moment, in dem echte Führungsstärke nötig wäre. Es gibt kein klares Bekenntnis zum Ausstieg aus fossilen Energien und keine Garantie, dass wohlhabende Länder ihre Finanzierungsversprechen einhalten“, sagt John Nordbo, Senior Advisor für Klimawandel bei CARE Dänemark. „Die EU spielte eine zentrale Rolle bei diesem Scheitern. Indem sie die Erfüllung früherer Finanzierungsversprechen verweigerte, untergrub sie das Vertrauen und blockierte eine Allianz ambitionierter Staaten, die nötig gewesen wäre, um echten Fortschritt zu erzielen.“

Versäumte Chance bei Anpassungsfinanzierung

Auch die Forderung der Entwicklungsländer, die Anpassungsfinanzierung bis 2030 auf mindestens 120 Milliarden US-Dollar pro Jahr zu erhöhen, blieb unerfüllt: Es fehlen klare Zusagen der Industrieländer. Marlene Achoki, Global Policy Lead für Klimagerechtigkeit bei CARE International, warnt: „Dieses Ergebnis ist ein Scheitern und die Untätigkeit fahrlässig. Millionen Menschen leben bereits mitten in der Klimakrise und zahlen den Preis. Ohne ausreichende, öffentliche und zuschussbasierte Mittel wird der Klimawandel Armut verschärfen und Ungleichheiten vertiefen – insbesondere für Frauen und Mädchen.“

Fortschritt bei Gerechtigkeit für Frauen und Mädchen

Positiv ist der neue Belém Gender Action Plan, der wichtige Fortschritte verspricht. Doch ohne konkrete Finanzierung und klare Rechenschaftspflichten verliert auch dieser Beschluss an Wirkung. Chikondi Chabvuta, Klimaexpertin für das Südliche Afrika bei CARE Malawi, betont: „Der Plan ist ein Meilenstein, aber nicht der Durchbruch, den wir gefordert haben. Frauen und Mädchen an der Frontlinie der Klimakrise brauchen endlich verbindliche, geschlechtergerechte Finanzierung und direkten Zugang zu Ressourcen. CARE ist bereit, Verpflichtungen umzusetzen – doch ohne ausreichende Mittel bleiben Worte folgenlos.“

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