Acht Jahre Krieg im Jemen: Die Kinder leiden am meisten

Am 26. März 2023 begann für die Menschen in Jemen das neunte Jahr des Konflikts. Kaum ein Aspekt des Lebens im Land ist davon unberührt geblieben. Der Krieg hat zu einer der schlimmsten Krisen geführt. Rund 21,6 Millionen Menschen brauchen dringend humanitäre Hilfe. Der Global Peace Index 2022 stuft Jemen nach Afghanistan als das am wenigsten friedliche Land der Welt ein.

Fast 4,5 Millionen Menschen sind seit 2015 innerhalb des Landes vertrieben worden. Viele von ihnen hungern und haben kein Dach über dem Kopf. Familien sind gezwungen, in schlechten Unterkünften zu leben – ohne ausreichend Nahrung, Wasser oder medizinische Versorgung.

Frauen und Mädchen sind am stärksten von den verheerenden Auswirkungen des Konflikts betroffen. Viele mussten flüchten und haben Gewalt erlebt. In etwa 26 Prozent der vertriebenen Familien müssen die Frauen alleine für die Kinder und andere Angehörige sorgen. Ihr Leben ist von Entbehrungen gezeichnet. Oft hatten sie keine Chance auf Bildung und haben keinen Beruf gelernt. So haben sie auch kaum Einkommensquellen.

Salma hat mit ihrer Familie in Marib Zuflucht gesucht haben. Sie steht jeden Morgen früh auf, um die wenigen Schafe zu hüten, die sie mitnehmen konnte, als sie vor den Kämpfen in ihrer Heimatstadt floh. Seit Salmas Ehemann und ihr Sohn vor sieben Jahren bei Kämpfen getötet wurden, ist sie die einzige Beschützerin und Versorgerin der Familie. Sie lebt mit ihren sieben Kindern und ihrer Schwiegermutter in einer Notunterkunft.

„Ich hatte nur eine Decke, die ich als Matratze benutzte, und eine weitere, mit der ich alle meine Kinder zudeckte, um sie zu wärmen“, sagt Salma. Von CARE erhielt sie Unterstützung. Wir arbeiten an der Bereitstellung von Nahrungsmitteln, Wasser und sanitären Einrichtungen in Marib. Bis Dezember 2022 half CARE 2.275 Haushalten jeden Monat mit Bargeld, damit Familien Nahrung kaufen konnten. Darüber hinaus profitierten 4.000 Familien von der Verteilung von Hygieneartikeln und Maßnahmen zur Förderung der Hygiene.

Frauen in Jemen mit einer CARE-Helferin. Frauen in Jemen mit einer CARE-Helferin.

Bei Konflikten leiden Kinder zuerst und am meisten. Acht Jahre Krieg im Jemen haben sich auf ihre Bildung und ihr Wohlergehen ausgewirkt. Mehr als die Hälfte der 23,4 Millionen Menschen, die humanitäre Hilfe brauchen, sind Kinder. Alle neun Minuten stirbt im Jemen ein Kind aufgrund von vermeidbaren Krankheiten, Unterernährung, Vertreibung und Gewalt. Schätzungsweise 2,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren müssen wegen akuter Unterernährung behandelt werden, die ihr Wachstum hemmen kann.

Mehr als zwei Millionen Kinder im schulpflichtigen Alter gehen nicht in die Schule. Die Gründe dafür sind u.a. Armut und fehlende Möglichkeiten. Das hat schwerwiegende Folgen für ihre Zukunft. Kinder, denen Bildung vorenthalten wird, werden mit größerer Wahrscheinlichkeit ihr ganzes Leben in Armut verbringen. Sie werden eher Gewalt erfahren oder zu Kinderarbeit und frühen Ehen gezwungen.

Der Jemen braucht die Aufmerksamkeit und Unterstützung der Welt.

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