Äthiopien: „Die Bienen sind unsere letzte Hoffnung“

Gebregergis ist Bienenzüchter. Der Konflikt in Äthiopien zerstörte seine Bienenstöcke – und damit seine Lebensgrundlage. Wie er nun um den Wiederaufbau seiner Existenz kämpft:

Was wir in der Zeit des Konflikts durchmachen mussten, kann ich nicht in Worte fassen. Als wir Schüsse hörten, rannten wir weg und ließen alles zurück. Tagsüber versteckten wir uns in Höhlen, um zu überleben. Wir sind frühmorgens losgezogen und in der Nacht zurückgekommen und haben versucht, etwas zu essen zu finden“, erzählt Gerbregergis. Viele seiner Nachbarn starben.  

Gebregergis ist Mitglied einer Bienengenossenschaft, die vor einigen Jahren gegründet wurde. „Ich hatte weder Land noch eine andere Einkommensquelle. Aber mit dem Geld aus dem Honigverkauf kam ich gut zurecht. Ich konnte sogar Schulbücher, Stifte und Schuhe für meine Kinder kaufen“, erinnert er sich. Doch dann kam der Konflikt nach Tigray. Die Bienenstöcke brannten ab, die Bienen verendeten, die Kooperative brach zusammen. 

Wie Gebregergis, 51, mit der Hilfe von Bienen um seine Existenz kämpft Wie Gebregergis, 51, mit der Hilfe von Bienen um seine Existenz kämpft

Die Mitglieder der Bienengenossenschaft (Mitte: Gebregergis) kümmern sich gemeinsam um die Bienen.

Bienen: Hilfe im Kampf gegen den Hunger 

Der Konflikt ist zwar vorbei, heute bedroht jedoch die anhaltende Dürre das Überleben der Menschen. Seit September letzten Jahres sind zwanzig Menschen im Dorf gestorben, weil es zu wenig zu essen gab. Nach Angaben des Welternährungsprogramms sind insgesamt knapp 16 Millionen Menschen in Äthiopien hungrig und benötigen Nahrungsmittelhilfe 

Im Rahmen des SELAM-Projekts unterstützte CARE die Bienengenossenschaft mit 120.000 Bienen, 40 Bienenstöcken und 26 kg Wachs. Die zwanzig Mitglieder kümmern sich gemeinsam um die Bienenvölker, um genügend Honig für den Verkauf auf dem Markt zu produzieren und damit ein Einkommen für ihre Familien zu erzielen.  

Sogar die Bienen sind geschwächt, weil es weniger Blumen und Wasser gibt“, berichtet Gebregergis, während er den Deckel öffnet und das Innere des Bienenstocks kontrolliert. Die Bienengenossenschaft trifft sich regelmäßig, um Lösungen zu finden. Sie änderten das Futter und fügten Zucker hinzu, um die Bienen zu stärken. Und sie fanden Wege, um sie vor ihren natürlichen Feinden wie Ameisen zu schützen. Eine Person ist dafür verantwortlich, dass die Bienen in einem nahe gelegenen offenen Tank Wasser trinken können. Gemeinsam kümmern sie sich um die Bienen: „Mit den neuen Bienen und Bienenstöcken ist die Hoffnung zurückgekehrt. Die Bienen sind unsere Chance zu überleben. 

 Das SELAM-Projekt wird von der Europäischen Union finanziert. Erfahren Sie hier mehr über das Projekt.     

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