Bosnien-Herzegowina: Neues Leben für Gewalt-Überlebende

In Bosnien und Herzegowina werden Frauen oft marginalisiert und diskriminiert, vor allem in ländlichen Gebieten. Sie sind vermehrt physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt, haben keine Einkommensquellen und sind dadurch auf Partner, Familienmitglieder oder die Gemeinschaft angewiesen. Dadurch finden sich viele Frauen an den Rand der Gesellschaft gedrängt.

Um den Kreislauf der Gewalt gegen Frauen in ihrer Gemeinschaft zu unterbrechen, gründete der Bürgerverein „Budućnost“ (dt. Zukunft) in Modriča die landwirtschaftliche Kooperative „Eko-Budućnost“. Die Kooperative besteht derzeit aus acht Frauen, die häusliche Gewalt überlebt haben und nun gemeinsam biologisch angebautes Obst und Gemüse produzieren. Mit der Tätigkeit verdienen viele der Frauen zum ersten Mal in ihrem Leben Geld, eignen sich zusätzliche Fähigkeiten an, finden neue Freund:innen und stärken ihr Selbstvertrauen. „Diese Arbeit bedeutet mir sehr viel, sowohl finanziell als auch psychisch“, erzählt eine Mitarbeiterin von „Eko-Budućnost“.

Mit Unterstützung der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit und CARE konnte die Kooperative ein zweites Gewächshaus sowie wichtige Ausrüstung für das Sortieren, Waschen und Trocknen der Lebensmittel kaufen. Je nach Saison bauen die Frauen im Gewächshaus Erdbeeren, Tomaten oder Spinat an. Und das mit Erfolg: 180 kg Ertrag konnten sie bereits ernten. Mithilfe des Zuschusses planen die Frauen weitere Gemüsesorten, wie Frühlingszwiebel oder Salat, anzubauen.

Die Frauen von „Eko-Budućnost“ konnten sich nicht nur persönlich weiterentwickeln, sondern tragen auch zur wirtschaftlichen Verbesserung der Gemeinde bei. Einen Teil der Produkte, die nicht weiterverkauft werden, spendet die Kooperative an einkommensschwache Personen. Ihr Ziel ist es, insgesamt bis zu 400 Menschen, die sich in einer finanziellen Notlage befinden, zu erreichen.

Diese Initiative ist Teil eines Projekts, das sich zum Ziel gesetzt hat, benachteiligte Gruppen in den Westbalkan-Ländern Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien sowohl mit Katastrophensoforthilfe als auch mit längerfristigen Maßnahmen zu unterstützen, um ihre Lage nachhaltig zu verbessern.

Dieses Projekt wird von der Austrian Development Agency (ADA) gefördert. Mehr Informationen erhalten Sie hier: Hilfe gegen Hunger und Armut aufgrund der Pandemie

Ihre Spende hilft!

Sie finden die Arbeit von CARE wichtig? Unterstützen Sie uns!

Spenden Sie jetzt!

Zurück nach oben