Bosnien-Herzegowina: Es begann mit einer helfenden Hand

Wie in vielen Ländern sind Roma auch in Bosnien und Herzegowina sehr stark von Diskriminierung betroffen. Soziale Ausgrenzung führt dazu, dass benachteiligte Gruppen wie die der Roma kaum eine Chance auf Einkommensmöglichkeiten haben und stärker unter Armut leiden. Die negativen Folgen der Covid-19-Pandemie haben die Situation weiter verschärft. Hier möchte das Sozialunternehmen AGRO-PLAN entgegenwirken.

AGRO-PLAN sitzt in der Stadt Bijeljina im Nordosten von Bosnien und Herzegowina und produziert biologisch angebautes Obst und Gemüse. Mit Unterstützung von CARE und der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit verfolgt AGRO-PLAN ein noch wichtigeres Ziel: Die Integration von Roma in der Gesellschaft zu fördern und ihnen dabei zu helfen, ihre Lebensbedingungen durch ein eigenes Einkommen zu verbessern.

Im Rahmen der Initiative wurde neues Equipment besorgt sowie die Arbeits- und Lagerbedingungen verbessert. Außerdem konnten acht neue Mitarbeiter:innen angestellt werden. Weil sie aufgrund ihrer Herkunft zuvor nur Ablehnung erfahren haben, ist die Arbeit bei AGRO-PLAN für viele die erste fixe Anstellung überhaupt. So auch für Vesida Beganović.

In der Vergangenheit musste Vesida als Tagelöhnerin schwere Arbeit verrichten. Durch ihren neuen Job haben sie und drei weitere Roma-Frauen das erste Mal in ihrem Leben ein monatliches Einkommen sowie eine Gesundheits- und Pensionsversicherung. „Ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit. Der Job hilft mir auch, endlich meine Ausbildung fortzusetzen, die ich mit 14 Jahren abbrechen musste.“

Das AGRO-PLAN-Team arbeitet daran die eigene Marke auszubauen, Zertifikate zur Qualitätssicherung zu erwerben und neue Rezepte zu kreieren – zuletzt Bio-Ajvar und Bio-Tomatensaft.

Gleichzeitig möchte das Sozialunternehmen etwas an die Gemeinschaft zurückzugeben. Deshalb wurden bisher an 600 bedürftige Menschen Gemüse-Pakete aus der eigenen Produktion mit Paprika, Gurken, Tomaten, Zucchini, Salat, Spinat, Mangold und grünen Bohnen verteilt. Was mit einer helfenden Hand begann, wirkt sich nun nachhaltig auf die Gemeinschaft aus.

Diese Initiative ist Teil eines Projekts, das sich zum Ziel gesetzt hat, benachteiligte Gruppen in den Westbalkan-Ländern Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien sowohl mit Katastrophensoforthilfe als auch mit längerfristigen Maßnahmen zu unterstützen, um ihre Lage nachhaltig zu verbessern.

Dieses Projekt wird von der Austrian Development Agency (ADA) gefördert. Mehr Informationen erhalten Sie hier: Hilfe gegen Hunger und Armut aufgrund der Pandemie

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