Hilfe an der Grenze zur Ukraine: „Die Solidarität ist groß“

An der slowakisch-ukrainischen Grenze in Vyšné Nemecké kommen täglich tausende Menschen an, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten. Es sind Menschen mit den unterschiedlichsten Geschichten. Sie sind traurig, weil sie ihre Heimat verlassen mussten. Umso dankbarer sind sie für die Solidarität und die Hilfe, die ihnen an der Grenze entgegenkommt. CARE-Helferin Katarina hat sich ein Bild von der Situation vor Ort gemacht.

„Es ist viel los an der Grenze, weil ständig Menschen ankommen und wieder gehen. Es wirkt anfangs chaotisch, aber es ist alles sehr gut organisiert. Freiwillige, Hilfsorganisationen, Feuerwehr, Polizei: Sie alle helfen mit und sind unglaublich motiviert. Die Solidarität ist groß“, erzählt Katarina.

Auch CARE´s Partnerorganisation „People in Need“ unterstützt vor Ort. In beheizten Zelten können sich geflüchtete Ukrainer:innen aufwärmen – gerade in der Nacht, wenn die Temperaturen den Gefrierpunkt erreichen. Warmes Essen steht bereit und es werden Decken und Kleidung verteilt, damit die Menschen nicht frieren müssen. Ebenso gibt es genügend Sitz- und Schlafgelegenheiten um sich auszuruhen. In einer Spielecke für Kinder werden Animationsfilme gezeigt. Spezialisiertes Personal bietet zusätzlich psychologische Hilfe an.

Frau mit Kind in Unterkunft mit Feuerstelle Frau mit Kind in Unterkunft mit Feuerstelle

„Die psychologische Unterstützung ist wirklich wichtig. Ältere Menschen sind am Boden zerstört, weil sie ihr ganzes Leben in der Ukraine zurückgelassen haben und nicht wissen, wie es weitergeht und ob sie jemals wieder zurückkehren konnten“, so Katarina. Eine Frau erzählte ihr, dass sie nichts mitnehmen konnte außer einer Tasche und Dokumente, weil sie so schnell wegmussten. „Der Druck ist enorm. Man sieht besorgte Mütter, die trotzdem versuchen, für ihre Kinder stark zu sein.“

Umso wichtiger ist es, dass sich die Menschen nicht alleine fühlen, wenn sie ankommen. „Die Freiwilligen kommen gleich auf die geflüchteten Menschen zu und helfen mit den Taschen und mit den Kindern. Sie sind unglaublich dankbar und schätzen das Mitgefühl, mit dem sie empfangen werden“, erzählt Katarina. Danach werden sie zu einem Stand begleitet, wo sie sich registrieren können. Dort wird je nach Bedarf ein Transport in nahegelegene Flüchtlingszentren organisiert. „Es gibt jetzt große Zentren in Sporthallen in Humenné und Michalovce mit Betten und lebensnotwendiger Versorgung. Wichtig ist, dass die Leute nicht zu lange warten müssen. Das wurde sehr gut organisiert. Einige haben auch Freunde oder Familie, die bereits auf sie warten.“

Zwei Mädchen mit Kuscheltieren, Ukraine Zwei Mädchen mit Kuscheltieren, Ukraine

Viele der Ukrainer:innen, mit denen Katarina gesprochen hat, hoffen, irgendwann wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können. „Aber bisher ist es schwierig einzuschätzen, wann das sein wird. Und niemand weiß, ob es für sie noch Platz gibt, wenn sie zurückkommen. Ob ihr Zuhause noch da sein wird. Was man jetzt tun kann, ist einfach weiterzuhelfen.“

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Helfer von People in Need vor Zelt, slowakisch-ukrainischen Grenze Helfer von People in Need vor Zelt, slowakisch-ukrainischen Grenze
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