"Ich habe keine Nahrung für die Kinder"

Schon bei der Ankunft sehe ich, der Klimawandel ist in Äthiopien harte Realität. Wo früher Flüsse waren, sind heute nur noch Pfützen. Der Boden ist staubtrocken. Tödlich für ein Land, das von der Landwirtschaft abhängig ist. Ich höre von Frauen, die beim Wassersuchen gestorben sind, weil sie tagelang nichts zu trinken hatten. Von Feldern, die wegen der Dürre seit vier Jahren keine ausreichende Ernte bringen.

Die Menschen haben weder Einkommen noch Essen. Jeder Tropfen Wasser, jeder Bissen Essen zählt. Das wird mir noch bewusster, als ich die junge Mutter Missra und ihre zwei Kinder treffe. Ihr Überleben hängt von jedem Cent ab, denn jeder Cent bedeutet lebensnotwendige Nahrung. Ich denke daran, wie häufig ich kleine Beträge ohne viel zu überlegen ausgebe und welchen entscheidenden Unterschied sie für Menschen wie Missra machen würden.

Missra zeigt mir eine Schüssel Brei. Sie muss für drei Personen 24 Stunden lang reichen. Mehr ist nicht da. Aus der Schüssel füttert sie zuerst ihre Kinder. Nur wenn etwas übrigbleibt, isst sie mit den Fingerspitzen daraus. Das einzige Glück der jungen Mutter ist ein Huhn, das jeden zweiten Tag ein Ei legt. Sie verkauft es für elf Cent. Um acht Cent kauft sie ein Brot. Drei Cent spart sie für ein weiteres Brot. Für acht Cent könnte Missra auch zehn Liter Wasser kaufen.

Essen oder trinken – entweder oder. Ich kann mir die Last dieser Entscheidung kaum vorstellen. Ich wünsche mir so sehr, dass uns der Luxus, solche Entscheidungen nicht jeden Tag treffen zu müssen, immer bewusst bleibt. Und ich will alles dafür tun, dass wir Menschen wie Missra helfen!

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Diese Schüssel Brei muss für Missra und ihre zwei Kinder für 24 Stunden reichen. Foto: Sarah Easter/CARE

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Missra mit ihrer kleinen Tochter und CARE-Nothelferin Sarah Easter. Foto: CARE

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Wenn Missras Huhn ein Ei legt, verkauft sie es und hat dann Geld für Brot. Foto: Sarah Easter/CARE

Äthiopien steht vor der sechsten ausbleibenden Regenzeit in Folge. Es ist die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Aus einst fruchtbaren Feldern wurden staubtrockene Wüsten. Alleine in Äthiopien sind 20 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Über 4,2 Millionen Kinder sind akut unterernährt.

Mütter wie Missra haben nicht genug Nahrung oder Wasser. Oft läuft Missra vergeblich durch die sengende Hitze und kommt mit leeren Händen zurück. „Ich weiß nie, wann wir wieder Wasser haben werden“, sagt sie. Missra erhält im Rahmen eines CARE-Projekts Hilfe. Doch auch viele andere Mütter und Kinder sind in größter Not und brauchen dringend Unterstützung.

Gemeinsam können wir das Leid lindern!

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