Nach dem schweren Erdbeben in Marokko wird das riesige Ausmaß der Zerstörung nach und nach sichtbar. In der Region um Marrakesch, Agadir und Taroudant sind unzählige Gebäude eingestürzt. Die Rettung von Menschen, die unter Trümmern eingeschlossen sind, ist ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit. Mit jeder Stunde schwindet die Hoffnung, Überlebende zu finden. CARE ist seit mehr als 15 Jahren in Marokko tätig und auch direkt in dem Gebiet vertreten, das jetzt vom Erdbeben getroffen wurde. CARE Marokko ist deshalb in der Lage, direkt vor Ort Hilfe zu leisten und den Hilfseinsatz schnell hochzufahren.
Nach Katastrophen zählt bei der Versorgung von Betroffenen jede Minute. „Die humanitäre Situation verschlechtert sich zunehmend. Die Familien benötigen nun am dringendsten Wasser, Nahrung, Hygieneartikel, Gesundheitsversorgung und eine sichere Unterkunft“, sagt Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich. Es sind viele entlegene Dörfer im Atlas-Gebirge betroffen. Die Hilfslieferungen werden durch beschädigte Straßen und eingestürzte Brücken behindert. CARE ist jedoch im Stande, die bereits vor dem Unglück in Marokko aufgebaute Infrastruktur für Hilfseinsätze zu nutzen.
„Die letzten Nächte in Marokko waren schrecklich. Hunderte Menschen schlafen auf der Straße oder liegen mit Decken in Parks, weil sie Angst haben, nach Hause zu gehen“, sagt Nothelferin Hlima Razkaoui von CARE Marokko. „Die Menschen sind erschöpft. Neben den enormen physischen Verwüstungen wiegt vor allem auch der emotionale Schaden, der von dem erlebten Grauen und der ausgestandenen Angst verursacht wurde, sehr schwer.“
Angesichts des Ausmaßes der Zerstörungen wird es vermutlich noch sehr lange dauern, bis sich die Menschen von den Folgen erholt haben. Insbesondere Frauen und Kinder befinden sich nach dem Einsturz ihrer Häuser in einer unsicheren und oft auch beängstigenden Lage. Tausende Menschen haben nicht nur alles verloren, sondern zudem auch ein schweres Trauma erlitten. Sie brauchen sofort, aber auch in den kommenden Wochen, psychologische Unterstützung.
Mehr als 2.000 Getötete wurden nach dem Erdbeben bereits gezählt. Tausende Menschen sind verletzt, viele von ihnen schwer. „Die marokkanischen Behörden koordinieren momentan die Nothilfemaßnahmen und haben Krankenhäuser und Feuerwehrleute mobilisiert. Unsere CARE-Teams sind vor Ort. Wir haben den Schwerpunkt unserer laufenden Hilfsprogramme in die am stärksten betroffenen Regionen verlagert“, sagt Barschdorf-Hager.
Hintergrund: CARE arbeitet seit 2008 in Marokko. Der Fokus vor den Beben lag vor allem auf Bildung und wirtschaftlicher Stärkung. Einzelpersonen und Familien aus benachteiligten Gemeinschaften wurden unterstützt mit dem Ziel, ihnen einen gleichberechtigten Zugang zu wirtschaftlichen Möglichkeiten zu ermöglichen. Jetzt steht die Hilfe nach dem Erdbeben im Vordergrund.
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