Nach dem schweren Erdbeben in Marokko schlafen Familien mit Kindern unter freiem Himmel. Unzählige Häuser sind eingestürzt oder so schwer beschädigt, dass sie unbewohnbar geworden sind. „Die Kinder haben Angst“, erzählt eine Mutter dem Nothilfe-Team von CARE. „Wir sind im Freien, es ist kalt. Viele von uns haben nicht einmal eine Decke.“
20 Sekunden Beben haben Leben zerstört und Existenzen vernichtet. Viele Menschen sind obdachlos und stehen vor dem Nichts. Es gibt mehr als 3.000 Tote zu beklagen und tausende Verletzte. CARE ist seit mehr als 15 Jahren in Marokko tätig und auch in der Region vertreten, die jetzt vom Erdbeben getroffen wurde. CARE Marokko ist deshalb in der Lage, direkt vor Ort Hilfe zu leisten und hat den Hilfseinsatz sofort hochgefahren. „CARE kann schnell helfen, weil wir ohnehin in dem Gebiet tätig sind“, sagt Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich. „Alle Projekte werden auf lebensrettende Nothilfemaßnahmen umgestellt.“ CARE nutzt die bereits vor dem Unglück in Marokko aufgebaute Infrastruktur nun für die Versorgung der Menschen mit Hilfsgütern.
„Wir brauchen dringend Zelte und Decken“, sagt eine Mutter den Nothelfer:innen vor Ort. Überlebenswichtig ist es auch, sauberes Wasser in das Katatrophengebiet zu bringen. In den entlegenen Gebirgsdörfern im Atlas-Gebirge war Trinkwasser schon vor dem Beben ein kostbares Gut. Viele Verletzte warten noch auf medizinische Versorgung. Auch Nahrungsmittel müssen zu den Menschen gebracht werden, die oft nicht einmal Notunterkünfte haben, in denen sie Schutz finden können. „Die Überlebenden benötigen so schnell wie möglich ein Dach über dem Kopf… und sei es ein Zelt“, sagt Barschdorf-Hager.
Beschädigte Straßen und weggerissene Brücken erschweren den Zugang zu den Betroffenen. Es gibt seit dem Beben in den meisten Dörfern keinen Strom. „Es fehlt an allem – Brot zum Beispiel“, sagt eine CARE-Nothelferin. CARE wird gezielt Frauen und Kinder unterstützen. Aus den Projekten in der Region wissen wir, dass insbesondere kranke Menschen, Schwangere, Frauen alleine mit Kindern und ältere Bewohner:innen rasch unsere Hilfe brauchen werden. Ihre Bedürfnisse müssen bei der Versorgung mit Hilfsgütern Berücksichtigung finden, weil sie sonst Gefahr laufen, übersehen zu werden.
Der Hilfseinsatz in der akuten Phase nach einer Katastrophe dauert etwa drei bis sechs Monate. Dann beginnt der Wiederaufbau, der Jahre in Anspruch nehmen kann. Beim riesigen Ausmaß der Zerstörung, wie sie in Marokko zu sehen ist, werden die Menschen vor Ort noch länger Unterstützung brauchen, um wieder auf die Beine zu kommen.
Hintergrund: CARE arbeitet seit 2008 in Marokko. Der Fokus vor den Beben lag vor allem auf Bildung und wirtschaftlicher Stärkung. Einzelpersonen und Familien aus benachteiligten Gemeinschaften wurden unterstützt mit dem Ziel, ihnen einen gleichberechtigten Zugang zu wirtschaftlichen Möglichkeiten zu ermöglichen. Jetzt steht die Hilfe nach dem Erdbeben im Vordergrund.
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