Erschöpfter Euphrat: Wasserknappheit und Cholera in Syrien

Jolien Veldwijk, Länderdirektorin von CARE Syrien, berichtet anlässlich des „Earth Days“ am 22. April über die verheerende Gesundheitskrise in Syrien.

Der Euphrat war einst die Lebensader mesopotamischer Zivilisationen und auch heute ist er die wichtigste Wasserquelle für rund 5,5 Millionen Menschen in den Gouvernements Aleppo, Deir ez-Zor und Raqqa. Doch der Fluss leidet unter Wasserverschmutzung und Dürre, die die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen in der Region bedrohen.

An den Ufern des Euphrats im Nordenosten Syriens wurde im vergangenen Jahr der erste Cholera-Alarm ausgelöst, da verschmutztes Wasser aus dem Fluss getrunken und zur Bewässerung von Feldern verwendet wurde. In der Region fehlt es vielerorts an Entsorgungs- und Aufbereitungssystemen für Abwasser, weshalb Gemeinden diese in den Fluss leiten. Hinzu kommen rekordverdächtig niedrige Wasserstände aufgrund fehlender Niederschläge.

In nur fünf Monaten wurden rund 85.000 Cholerafälle gemeldet – die Hälfte davon im Nordosten Syriens. Kinder sind am stärksten von der Cholerakrise betroffen. Eltern erzählen uns, dass sie kein Geld haben, um die Behandlung ihrer Kinder zu bezahlen. Wasser wird wie eine Ware behandelt, die gemeinschaftlich geteilt und rationiert werden muss. Eine Untersuchung von CARE ergab, dass 89 Prozent der befragten Menschen im Nordosten Syriens keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser haben.

Die CARE-Notfallteams sichern seit dem Ausbruch der Krankheit im Norden Syriens den Zugang zu Gesundheitsdiensten und Präventivmaßnahmen, wie die Kontrolle der Wasserqualität und die Verteilung von Hygienesets.

Die Cholerakrise in Syrien ist kein Einzelfall. Sie ist Teil eines destabilisierten Ökosystems, das den Zugang zu sauberem und sicherem Wasser für die Menschen, die Landwirtschaft und Viehzucht schwer beeinträchtigt. Um Gesundheitskrisen vorzubeugen, rechtzeitig zu reagieren und konfliktbetroffene Gemeinschaften, wie die Menschen in Syrien, zu unterstützen, braucht es klimabewusste und langfristige Lösungen zur Wiederherstellung der Wasserversorgung.

So hilft CARE: Mit Unterstützung der Europäischen Union ermöglicht CARE Menschen in Syrien den Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung. Dazu zählen die Errichtung und Instandhaltung von Toiletten und Handwaschstationen, die Bereitstellung von Seifen und Hygiene-Kits sowie das Abwassermanagement. Außerdem verteilt CARE Bargeld zur Deckung der dringendsten Bedürfnisse.

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