Kindern bleibt oft nur schmutziges Wasser

Von CARE-Nothelferin Sarah Easter aus Dadaab in Kenia

Was tun, wenn die Kinder durstig sind, aber kein Wasser da ist? Jetzt nicht und nicht in den nächsten Stunden? Im Flüchtlingslager Dadaab in Kenia geben verzweifelte Mütter ihren Kindern Wasser zu trinken, das sie aus Pfützen schöpfen. Ich beobachte, wie eine Mutter ihrem kleinen Kind eine Schale reicht. Nachdem es daraus getrunken hat, lächelt es mich an. Statt weißer Zähne sehe ich Schlamm und kleine Steine in seinem Mund.

Dadaab ist mit eines der größten Flüchtlingscamps der Welt und 90 km von der somalischen Grenze entfernt. Über 133.000 Neuankömmlinge leben außerhalb des offiziellen Teils des Camps in Hütten, die aus alten Kleidern und Zweigen von Büschen aus der Umgebung gebaut wurden.

Zur Zeit unseres Besuchs hat es zuvor stark geregnet. Die Straßen sind zu weiten Teilen überschwemmt, Lastwagen mit Hilfslieferungen bleiben im tiefen Schlamm stecken. Was bedeutet es für die Familien, wenn dringend erwartete Hilfsgüter wie Wasser und Nahrung zu spät ankommen?

Die Menschen im Flüchtlingslager Dadaab in Kenia sind von Hilfslieferungen mit Wasser abhängig. Die Menschen im Flüchtlingslager Dadaab in Kenia sind von Hilfslieferungen mit Wasser abhängig.

CARE hat am Rande des Lagers Wassertanks aufgestellt, wo die Neuankömmlinge leben und darauf warten, dass sie in den offiziellen Teil des Lagers aufgenommen werden. Während dort jeder zehnte Haushalt Zugang zu einem Wasserhahn hat, gibt es am Rande des Camps keine solche Infrastruktur. Ein 5.000-Liter-Wassertank ist für etwa 150 Haushalte, also für rund 1.000 Menschen. Die Wassertanks werden zweimal am Tag mit Trinkwasser aufgefüllt.

Frauen mit Wasserkanistern in ihren Händen warten in einer langen Schlange, bis sie an der Reihe sind. Sie warten oft stundenlang, manchmal sogar tagelang, bis das Wasser kommt, erzählen sie mir. Es ist nicht genug für alle da. Während ich mit einer der Frauen spreche, beginnt ein Streit zwischen ihnen. Sie fangen an, sich gegenseitig zu schubsen, um zum Wasserhahn zu gelangen, bevor der Tank wieder leer ist. Sie wissen nicht, wann der nächste Wassertransport sie erreichen kann. Die Frauen, die am Ende der Schlange stehen, gehen mit leeren Händen nach Hause. Es sind die Mütter, die ihren Kindern Schlammwasser aus den Pfützen geben, weil sie kein anderes Wasser haben.

„Wir haben kein Wasser“, „Wir haben nichts zu essen“, „Unser Haus ist zusammengebrochen“ und „Meine Kinder sind schwach und erschöpft“ – diese Worte höre ich jedes Mal, wenn ich mit den Familien spreche, die hier leben. Die Überschwemmungen und starken Regenfälle verstärken den Stress, den sie ohnehin schon ertragen müssen. Die Ressourcen sind begrenzt. Die finanzielle Unterstützung nimmt ab, und jeden Tag kommen etwa 300 weitere Menschen an. Die Menschen in Dadaab brauchen dringend unsere Hilfe!

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