CARE hat in den ersten drei Tagen einer groß angelegten Polio-Impfkampagne in seinem Gesundheitszentrum in Deir Al-Balah im Gazastreifen mehr als 2.100 Kinder unter zehn Jahren geimpft. Jedes Kind erhielt den neuen oralen Polio-Impfstoff Typ 2 (nOPV2). Die Kampagne, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und UNICEF geleitet und gemeinsam mit Partnern durchgeführt wird, zielt darauf ab, insgesamt 640.000 Kinder im Gazastreifen gegen Polio zu immunisieren. Die Krankheit ist hoch ansteckend und kann zu lebenslangen Lähmungen führen.
Polio galt im Gazastreifen seit 25 Jahren als ausgerottet, ist jedoch infolge des aktuellen Konflikts wieder aufgetreten. Die Zerstörung der Gesundheitsinfrastruktur, katastrophale hygienische Bedingungen in überfüllten Notunterkünften, der mangelnde Zugang zu sauberem Trinkwasser und das Fehlen grundlegender Hygieneartikel haben die Verbreitung des Virus begünstigt. Im Juli wurden in sechs Abwasserproben Polioviren nachgewiesen. Drei Kinder, darunter ein zehn Monate altes Baby, erkrankten bereits an akuter schlaffer Lähmung, einem typischen Symptom von Polio.
Ein CARE-Helfer im Gesundheitszentrum Deir Al-Balah verabreicht eine Schluckimpfung gegen Polio. Foto: CARE
Während der ersten Runde der Impfkampagne impfte CARE mehr als 2.100 Kinder gegen Polio. Foto: CARE
Polio ist eine hochansteckende Krankheit, die vor allem bei Kindern zu Lähmungen führen kann. Foto: CARE
„Der Polio-Ausbruch zeigt eindrücklich, wie der stark eingeschränkte humanitäre Zugang und das Fehlen eines dauerhaften Waffenstillstands nach elf Monaten Krieg das Leid der Menschen verschärfen und die dringend benötigte Hilfe erschweren“, sagt Jolien Veldwijk, CARE-Länderdirektorin für Westbank und Gaza.
Die Impfkampagne im Gazastreifen umfasst zwei Runden: Die erste fand vom 1. bis 4. September statt, die zweite Runde ist nach einer siebentägigen Pause ebenfalls im September geplant. Um die weitere Verbreitung von Polio zu verhindern, hat die WHO über 1,6 Millionen Dosen des nOPV2-Impfstoffs in den Gazastreifen geliefert.
CARE Österreich verurteilt zutiefst den brutalen Terrorangriff auf Israel vom 7. Oktober sowie jegliche Gewalt gegen Zivilbevölkerungen. CARE fordert daher die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen und die Einhaltung des humanitären Völkerrechts von allen Konfliktparteien, den ungehinderten Zugang von humanitärer Hilfe nach und innerhalb von Gaza, die Evakuierung von Kranken und Verletzten sowie die Freilassung aller Geiseln. Die Arbeit von CARE orientiert sich ausschließlich am humanitären Mandat und den Menschenrechten.
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