Globale Hungerkrise trifft Frauen hart

Laut einem neuen Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) waren im Jahr 2023 etwa 733 Millionen Menschen von Hunger bedroht. Das entspricht einem von elf Menschen weltweit. Diese schreckliche Entwicklung wird durch das Zusammenwirken von Konflikten, Klimawandel und wirtschaftlichen Problemen verursacht.

Die Daten des Berichts erinnern uns auch daran, dass die Last der globalen Hungerkrise nicht gleichmäßig verteilt ist: Frauen und Mädchen sind unverhältnismäßig stark betroffen. Auch CARE hat dazu Daten ausgewertet. Sie zeigen, dass die geschlechtsspezifische Kluft im Jahr 2023 weiter bestand. So waren 69 Millionen mehr Frauen und Mädchen von Ernährungsunsicherheit betroffen als Männer und Buben. Dies ist zwar eine Verbesserung gegenüber 2022, aber wir sind immer noch nicht wieder auf dem Niveau vor der Pandemie.

Allzu oft essen Frauen und Mädchen weniger und in ihren Familien zuletzt. Und weltweit sind Frauen in Krisenzeiten stärker gefährdet, weil die bestehende Ungleichheit zwischen den Geschlechtern die Macht über Frauen und Mädchen aufrechterhält und systemische Hindernisse für ihren Zugang zu Rechten, Dienstleistungen und Erwerbsmöglichkeiten schafft. Das gilt insbesondere bei Konflikten und Auswirkungen der Klimakrise.

Trotz dieser erheblichen Ungleichheit fehlt es den Organisationen, die den Welthunger verfolgen, an zeitnahen und umsetzbaren Daten, um die Kluft zwischen den Geschlechtern zu schließen. Zur tiefgreifenden Analyse der Daten liegt noch ein langer Weg vor uns. Es fehlen nach wie vor wichtige Informationen darüber, wer wie am stärksten von Hunger betroffen ist. Die Auswirkungen auf die Gesundheit, die Ernährung und den Schutz verschiedener Bevölkerungsgruppen werden oft nicht ausreichend erhoben. Dies kann zu schlecht konzipierten Maßnahmen führen, die sogar Schaden anrichten können, einschließlich des Risikos, dass geschlechtsspezifische Gewalt und andere Formen von Ausbeutung und Missbrauch zunehmen.

Auf der Grundlage umfassender Daten und unter Berücksichtigung der von der Krise betroffenen Menschen – insbesondere Frauen und Mädchen – können jedoch Maßnahmen ergriffen werden, um die Hungerkrise zu überwinden und gerechte, widerstandsfähige, klimagerechte und geschlechtergerechte Ernährungssysteme aufzubauen. Es ist ein MUSS, Frauen vor Ort in Führungspositionen zu befähigen und zu unterstützen. Frauen und die von ihnen geleiteten Organisationen sehen sich jedoch unverhältnismäßig großen Hindernissen beim Zugang zu Finanzmitteln und Ressourcen und in Entscheidungsprozessen gegenüber.

Ernährungsunsicherheit passiert nicht einfach, sie hängt mit Untätigkeit zusammen, wenn die Gründe für Hunger von Menschen verursacht werden. Lösungen, die Frauen nicht berücksichtigen, können eine Krise, die durch die Ungleichheit der Geschlechter geprägt ist, nicht beilegen. Wenn das so weitergeht, werden weiterhin mehr Frauen UND mehr Männer hungern.

Deepmala Mahla ist Direktorin für humanitäre Hilfe bei CARE.

Lesen Sie hier über Missra, eine junge Mutter aus Äthiopien. Sie hat kaum Nahrung für ihre Kinder.

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