Welche Fotos aus dem Jahr 2022 waren besonders berührend? Und warum? Wir haben vier Fotografinnen gefragt, welche Bilder ihnen in Erinnerung geblieben sind.
Adrienne Surprenant, Fotografin bei der Agentur MYOP
Es war nicht das erste Mal, dass ich eine Flüchtlingskrise dokumentiert habe. Aber hier an der polnisch-ukrainischen Grenze war es das erste Mal, dass ich dies in eisiger Kälte tat. Ich konnte die Kälte in meinen Knochen spüren. Ich dachte an die Kinder, die stundenlang darauf warteten, nach Polen zu gelangen. Trotz der harten Bedingungen, der Tragödie des Krieges und ihrer ungewissen Zukunft war das kleine Mädchen auf diesem Bild, die vierjährige Cristina, von ihrer Mutter Maria so sorgfältig gekleidet und umsorgt worden. Ich konnte die mütterliche Liebe und Fürsorge spüren, die sie warm hielt.
Die Hilfsbereitschaft der CARE-Spender:innen hat dazu beigetragen, dringende Hilfsgüter wie Lebensmittel, Wasser, Notunterkünfte, Decken und Medikamente zu den ukrainischen Familien zu bringen, die auf der Flucht vor dem Krieg waren.
Sarah Easter, Nothelferin von CARE Österreich und CARE Deutschland
Es waren Hodans Augen, die mich an diesem Tag in Somalia in ihren Bann zogen. Sie verrieten ihre Stärke, ihre Widerstandskraft und ihre Liebe zu ihrem Sohn. Ich traf Hodan in einer von CARE unterstützten Gesundheitsklinik, wo ihr neun Monate altes Kind behandelt wurde. Und trotz ihrer Sorgen, trotz der außergewöhnlichen Herausforderungen, die sie zu bewältigen hatte, sah ich in Hodans Augen Mut. Ich sah Engagement. Ich sah eine Frau, die alles tun würde, um ihr Kind vor den sich verschlechternden Bedingungen um sie herum zu schützen. In Hodans Augen sah und spürte ich die Stärke einer Mutter. Und das hat mich inspiriert.
Dank unserer Unterstützer:innen können wir lebensrettende Nahrungsmittel, Bargeldleistungen und medizinische Hilfe bereitstellen und Familien in Somalia den Zugang zu sauberem Wasser ermöglichen.
Suzy Sainovski, CARE-Nothelferin
Dies ist eines der allerersten Fotos, das ich an meinem ersten Tag in Afghanistan gemacht habe. Ich wollte das Land schon lange besuchen. An diesem kalten Wintertag wurde ich bei einer Frauenvereinigung in Kabul sehr herzlich empfangen. Gemeinsam haben diese Frauen dazu beigetragen, Eltern davon zu überzeugen, ihre Töchter in der Schule zu behalten, Überlebende von geschlechtsspezifischer Gewalt zu unterstützen und einen sicheren Ort für Frauen zu schaffen, den sie besuchen können.
Wir saßen zusammen auf dem Boden und ich hörte zu, als diese erstaunlichen Frauen ihre Geschichten und ihre Beweggründe erzählten, anderen afghanischen Frauen zu helfen. Ich fand ihr Engagement inspirierend.
Die Unterstützer:innen von CARE haben es ermöglicht, wichtige medizinische Hilfsgüter, psychosoziale Unterstützung und sichere Räume für Frauen in Afghanistan bereitzustellen.
Alexia Rae, Fotografin für CARE
Als ich Silaumua traf, lernte ich eine Frau kennen, die alles konnte. Sie hatte Freundlichkeit in ihren Augen, aber es fehlte ihr nicht an Leidenschaft, Fleiß oder Entschlossenheit. Mit der Kamera in der Hand folgte ich ihr über ihr Grundstück und hielt alles fest, was sie anpackte – und das war eine ganze Menge. Silaumua hat es geschafft, den Gemüseanbau und die Kokosnussplantage ihrer Familie zu einer Einnahmequelle für ihre Familie zu machen.
Ihre Kinder bewundern sie. Es ist nicht schwer, eine gute Mutter daran zu erkennen, dass ihre Kinder in ihrer Nähe bleiben und ihre Hand halten wollen. Sie ging aufrecht, war aber immer bescheiden. Sie sprach mit Selbstvertrauen, war aber sanft und einladend. Während der ganzen Zeit, die ich bei ihr war, verließ Silaumuas Lächeln nie ihr Gesicht. Ich werde Silaumua und die Erinnerungen an einen sonnigen Nachmittag in ihrem Dorf in Samoa nie vergessen.
Die Unterstützer:innen vo CARE haben über „Women in Business Development, Inc.“, unsere Partnerorganisation in Samoa, Frauen gestärkt und gefördert.