Jordanien: Mohammad (9) greift künftig nach den Sternen

Ich möchte später Astronaut werden, da ich das Weltall erforschen möchte“, erzählt der 9-Jährige Mohammad Sahwan. Mohamed ist der Sohn von syrischen Flüchtlingen und wurde in Jordanien geboren. Als er in der ersten Klasse war, wurde er mit Lymphknotenkrebs diagnostiziert und musste aufgrund der langen Krankenhausaufenthalte und Chemotherapie die Schule abbrechen. Dieses Jahr geht es ihm gesundheitlich gut genug, sodass er nun in die 4. Klasse geht.

Mohammad ist technikbegeistert. „Ich möchte alles Unbekannte entdecken. Ich habe viele Bücher über Planeten und Sterne zu Hause. Ich habe auch mein eigenes Planetensystem zu Hause gebaut“, erzählt Mohammad. Sein Gesicht leuchtet auf, wenn er über das Weltall spricht. „Mein Lieblingsplanet ist die Erde. Das ist der einzige Planet mit Leben und es gibt noch so viel zu entdecken. Es gibt ganze Tierarten, die noch unbekannt sind.“ Er erklärt minutenlang, warum es nicht möglich ist, derzeit auf dem Mars zu leben. „Der Sauerstoffgehalt ist viel zu gering und die Umweltbedingungen sind zu harsch für den Menschen.“ Mohammad liebt es in die Schule zu gehen und neue Sachen zu lernen. In seiner Freizeit liest er viel.

Sein Vater, Otaibi, kommt aus Al-Hamah in Syrien und ist 2012 nach Jordanien geflohen. Otaibi arbeitet freiberuflich als Reparateur. Manchmal hat er wochenlang keine Aufträge. Er hat seinen Sohn dieses Jahr im „Cash for Education“ Projekt von CARE registriert. Mit dem Bargeld bezahlt er den Bus, die Schulbücher und Stifte. Es bleibt sogar noch etwas übrig für Mohammads Medikamente. „Es nimmt mir die Last von den Schultern wenn ich weiß, dass er die Schule fortführen kann. Wir haben so viele Sorgen momentan. Die Lebenserhaltungskosten, Strom- und Wasserrechnungen sind sehr hoch. Wir können kaum die Miete bezahlen. Ich habe auch Angst, dass Mohammads Gesundheitszustand sich verschlechtert. Es ist ein absoluter Albtraum“, berichtet Otaibi.

Mohammad Sahwan Mohammad Sahwan

Otaibi wünscht sich, dass sein Sohn seinen Traum erfüllen und seine Bildung beenden kann. „Er hat große Träume. Ich mache mir Sorgen, dass ich sie ihm nicht erfüllen kann. Ich fühle mich hilflos. Für mich selbst wünsche ich mir nichts im Leben. Ich wünsche mir nur, dass mein Sohn gesund wird und alles erreicht, was er sich wünscht“, so Otaibi abschließend.

Gemeinsam mit der Austrian Development Agency unterstützt CARE syrische Flüchtlingsfamilien in Jordanien mit Bargeld, um Kindern den Zugang zu Bildung zu verbessern. Mit dem Geld können sie sich den Schulbus, Schulbücher, Stifte, Schultaschen und andere Sachen leisten. Bei Lernschwierigkeiten bekommen Kinder und ihre Familien auch psychosoziale Unterstützung. Kleinspargruppen und Schulungen zur Entwicklung kleiner Unternehmen helfen den Familien eigene Einnahmequellen aufbauen zu können. Ziel des Projektes ist eine nachhaltige, ökonomische, soziale und psychologische Stärkung von syrischen Flüchtlingsfamilien.

Alle Fotos © Nadia Bseiso / CARE

Mohammad Sahwan mit seinem Vater Mohammad Sahwan mit seinem Vater
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