Kommunikation statt Konflikt

Dauernd Streit, kein eigenes Ackerland, ständiger Geldmangel: In der Ehe von Chantal und Fidele Mukakamanzi gab es viele Herausforderungen. Sie hatten jung geheiratet, Armut lastete auf ihnen. „Wir konnten gerade so überleben,“ erinnert sich Chantal. Doch die Familie wuchs. Auch die Probleme wurden größer, als Chantal und Fidele zehn Kinder bekamen.

Fidele flüchtete vor der wachsenden Verantwortung in den Alkohol. Auch Chantal begann zu trinken. Ihr Zuhause war eine Kampfzone. „Er verkaufte unsere Sachen, ohne mich zu fragen,“ erzählt Chantal. „Unsere Kinder erlebten alles mit. Eines brach die Schule ab.“ Die Behörden wurden auf das Paar aufmerksam. „Unsere Nachbarschaft hörte die ständigen Streitereien,“ sagt Fidele. „Wir waren bekannt als die Familie, die niemand in der Nähe haben wollte.“ Zum Ausbruch aus einem Leben voll Konflikt und Gewalt waren sie lange nicht fähig, weil sie nicht wussten, wie sie das schaffen sollten.

Im CARE-Projekt GEAR bekam das Paar die Chance auf einen Neubeginn. Die beiden wurden in ein sechsmonatige Trainingsprogramm aufgenommen. Sie lernten, miteinander zu kommunizieren. „Zum ersten Mal hörte ich wirklich zu,“ sagt Fidele. „Mir war nicht bewusst, wie sehr ich meine Frau verletzt hatte in dem Glauben, ich hätte als Mann des Hauses das Recht dazu.“ Nach ein paar Wochen war bereits eine große Veränderung spürbar.

Das Paar plant nun gemeinsam die Finanzen und möchte eine kleine Viehzucht aufbauen. Die Kinder helfen im Haushalt. „Sogar die Nachbar:innen fragen, was mit uns passiert ist,“ sagt Fidel. Die Eheleute haben sich Ziele gesetzt und arbeiten zusammen an einer besseren Zukunft. „Wir haben noch einen weiten Weg vor uns,“ sagt Chantal, „aber jetzt können wir wieder träumen.“

Das Projekt GEAR (Gender Equality and Resilience) wird im Rahmen von International Partnerships Austria gefördert. Es stärkt Menschen in Ruanda und Uganda.

Fidel und Chantal (Bildmitte) nehmen an einem Training im CARE-Projekt GEAR teil. Foto: CARE

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