Nächte ohne ein Dach über dem Kopf: Wenn Fatiha, Mutter von drei Kindern, an die nahende kalte Jahreszeit denkt, bekommt sie Angst. „Ich bin so besorgt, dass ich überhaupt nicht schlafen kann“, sagt sie dem Nothilfe-Team von CARE. Seit dem schweren Erdbeben verbringt ihre Familie die Nacht unter freiem Himmel. Nach Einbruch der Dunkelheit wird es bereits kalt. Wie sollen sie sich schützen, wenn Regen und Sturm beginnen? „Selbst als unser Haus noch stand, hatten wir Mühe, uns im langen Winter warm zu halten“, sagt Fatiha (36).
Viele der Häuser aus Lehm und Holz sind beim Erdbeben zusammengefallen. Auch das Haus von Fatiha ist großteils eingestürzt. In manchen Dörfern im Atlas-Gebirge ist kaum ein Gebäude stehen geblieben. „Die Überlebenden benötigen so schnell wie möglich ein Dach über dem Kopf… und sei es ein Zelt“, sagt Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich. Im Herbst fällt in der Region oft starker Regen. Der Winter beginnt in den Bergen des Atlas im November und kann bis in den April hinein andauern. Häufig fällt Schnee. Die Temperaturen sinken in der Nacht deutlich unter null Grad Celsius.
Seit dem Erdbeben schlafen Tausende Familien im Freien. Ihr Unterschlupf besteht oft nur aus löchrigen Plastikplanen. Viele haben nicht einmal eine Decke – auch nicht für die Kinder. Sichere und menschenwürdige Unterkünfte sind nun von höchster Dringlichkeit. „In der ersten Phase der Nothilfe ging es darum, Menschenleben zu retten und Überlebende mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Jetzt ist unbedingt notwendig, dass sie eine Unterkunft bekommen“, sagt HlimaRazkaoui, Nothelferin von CARE Marokko.
CARE arbeitet seit mehr als 15 Jahren in Marokko und ist auch in der Region vertreten, die jetzt vom Erdbeben getroffen wurde. CARE Marokko ist deshalb in der Lage, direkt vor Ort Hilfe zu leisten und hat den Hilfseinsatz sofort hochgefahren. „CARE kann schnell helfen, weil wir ohnehin in dem Gebiet tätig sind“, sagt Barschdorf-Hager.
Frauen, Kinder, ältere Personen und Menschen mit Behinderungen sind nach Naturkatastrophen besonders gefährdet. Sie werden von CARE gezielt Hilfe erhalten, weil sonst das Risiko besteht, dass sie bei der Verteilung von Hilfsgütern übersehen werden. Es bleibt nicht mehr viel Zeit, um die Menschen zu versorgen und aus der schwierigen Lage der Obdachlosigkeit zu holen. „Angesichts der einsetzenden Regenfälle und des nahenden Winters müssen wir jetzt handeln“, sagt Nothelferin Razkaoui.
CARE Marokko war bereits vor den Erdbeben in den betroffenen Regionen tätig und leistet nun Nothilfe für Familien. CARE verteilt warme Mahlzeiten und stellt eine sichere Wasserversorgung sowie Notunterkünfte zur Verfügung. Angesichts der enormen Auswirkungen der Katastrophe auf die psychische Gesundheit bereiten wir auch Maßnahmen zur psychosozialen Unterstützung vor.
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