Syrien: „Meine
Kinder sind ohne Bildung“

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Nach 14 Jahren Krieg sehnen sich viele Menschen in Syrien nach Frieden. Doch die Herausforderungen sind enorm: Eine Wirtschaftskrise, zerstörte Infrastruktur, fehlende Einkommensmöglichkeiten und anhaltende Vertreibung erschweren den Wiederaufbau. Mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union leistet CARE lebenswichtige Hilfe für Familien in Not – darunter auch für Faris* und Mahmoud*.

„Alles kann ersetzt werden – aber Bildung nicht“

Bevor der Krieg 2011 ausbrach, führte Mahmoud (52) mit seiner Frau und drei Kindern ein gutes Leben. Er arbeitete als Installateur und Elektriker, doch mit dem Krieg wurden die Aufträge seltener. Um seine Familie weiter versorgen zu können, nahm er Arbeit als Tagelöhner in der Landwirtschaft im benachbarten Libanon an.

In dieser Zeit erlitt er eine schwere Wirbelsäulenverletzung. Währenddessen wurde seine Heimatstadt zerstört und seine Familie musste mehrfach fliehen – bis sie schließlich in einem Camp in Idlib im Nordwesten Syriens Zuflucht fanden. Am schmerzlichsten ist für Mahmoud, dass seine Kinder seit der Flucht keine durchgehende Schulbildung erhalten konnten. „Ein Haus, Land, Geld – alles kann ersetzt werden. Aber nicht die Jahre an Bildung, die meine Kinder verloren haben.“

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Eines Tages möchte Mahmoud mit seiner Familie wieder in ihre Heimatstadt Hama zurückkehren. Foto: CARE

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Mahmoud bewässert seinen selbst angelegten Garten. Inmitten der schwierigen Lebensbedingungen gibt ihm das eine Möglichkeit, seine Familie mit frischen Kräutern zu versorgen. Foto: CARE

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Mahmoud pflückt Petersilie, die er vor der Notunterkunft in Syrien angebaut hat. Foto: CARE

Aufgrund seiner Verletzung kann Mahmoud nicht mehr arbeiten. Die Familie lebt in ständiger finanzieller Not und ist auf Leihgaben von Freunden angewiesen. „Vor dem Krieg führten wir ein normales und würdevolles Leben. Heute kann ich nicht mehr arbeiten. Unser Zuhause ist weit weg. Wir brauchen am dringendsten Brot.“ Über ein EU-finanziertes Projekt unterstützt CARE gemeinsam mit der Partnerorganisation IYD Familien wie Mahmouds mit Bargeldhilfe. Damit können sie sich Brot, Gemüse und andere dringend benötigte Lebensmittel kaufen.

Mahmoud träumt davon, eines Tages wieder in seiner Heimatstadt Hama zu leben: „Die größte Herausforderung ist der Mangel an Geld – auch das, was wir bräuchten, um nach Hause zurückzukehren, die Trümmer zu beseitigen und das aufzubauen, was zerstört wurde.“

Kein Zuhause, nur Mauern ohne Fenster und Türen

Faris (37) musste mit seiner Familie im Jänner 2025 aus Aleppo fliehen. Mit seiner Frau und fünf Kindern fand er in einem unvollendeten Rohbau Zuflucht – ohne Fenster, ohne Türen, schutzlos der Kälte und dem Wind ausgeliefert.

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Faris und seine Familie mussten aus Aleppo fliehen. Mit der Unterstützung, die sie erhalten, können sie gerade einmal das Nötigste zum Überleben sichern. Foto: CARE

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Da die Vertriebenencamps maßlos überfüllt sind, lebt die Familie von Faris nun in einem Rohbau. Foto: CARE

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In dem Rohbau gibt es keine Fenster oder Türen. Faris hängt deshalb Decken zum Schutz vor der Kälte und für mehr Privatsphäre auf. Foto: CARE

Jeder Tag in dieser provisorischen Unterkunft ist ein Kampf. Lebensmittel sind knapp und Decken dienen nicht nur zum Wärmen, sondern auch als Wände für etwas Privatsphäre. Eine kleine Heizung, die Anwohner:innen Faris geschenkt haben, bleibt kalt – Kerosin kann er sich nicht leisten. Um die dringendsten Bedürfnisse zu erfüllen, erhielt Faris von CARE Bargeldhilfe. „Ohne die Unterstützung hätten wir an diesem Ort nicht überleben können.“

Vor seiner Vertreibung verdiente Faris gerade genug, um seine Familie zu ernähren. Für Ersparnisse, mit denen er nun eine Wohnung mieten könnte, reichte sein Gehalt nicht. Nun sucht er täglich nach Arbeit, wie viele andere Vertriebene. Doch die wenigen verfügbaren Jobs sind hart umkämpft. „Ich verliere die Hoffnung, meine Familie würdevoll ernähren zu können, ohne auf Hilfe angewiesen zu sein“, sagt er.

*Namen zum Schutz der Privatsphäre geändert.

CARE leistet mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union seit mehr als einem Jahrzehnt für Familien in Syrien Nothilfe und unterstützt sie beim Wiederaufbau ihrer Existenzen. Erfahren Sie hier und im Video mehr zu unserer Hilfe.

CARE hilft mit der EU und Partnern vor Ort: Ein Blick auf humanitäre Hilfe und Unterstützung in Syrien.

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