"Das ganze Dorf floh gemeinsam"

„Als sie kamen, um uns zu töten, rannten wir so schnell wir konnten und versteckten uns im Busch“, erinnert sich Zacarias (31). Er und seine Familie flohen mit nichts als den Kleidern, die sie trugen. „Ich habe meine Großmutter auf dem Rücken getragen, als wir drei Tage lang über 100 km marschierten“, sagt er. Sie ruhten sich nur aus, wenn es zu heiß war, um weiterzugehen.

Das ganze Dorf flüchtete gemeinsam. „Es waren über 2.000 Menschen im Busch, aber es war völlig still, weil wir unter Schock standen. Wir haben so viele Tote auf dem Weg gesehen, die verdurstet sind oder zu krank oder alt waren, um zu fliehen. Das einzige Geräusch, das ich hören konnte, war, wenn jemand weinte“, sagt Zacarias. Im Chaos der Flucht verloren Eltern ihre Kinder, und Familien wurden getrennt, wenn sie in verschiedene Richtungen davon liefen.

„Es gab keine Nahrung“

„Wir haben die Angriffe überlebt, aber wir haben weiter gelitten. An dem Ort, wohin wir geflohen sind, gab es nichts. Am Anfang wurde Nahrung verteilt, aber dann gab es auch keine Lebensmittel mehr“, sagt Zacarias. Die Mittel für die internationale Hilfe reichen nicht aus. Im Oktober 2024 ist der Plan für die humanitäre Hilfe nur zu 37,7 Prozent finanziert.

Im Konfliktgebiet brauchen mehr als 1,7 Millionen Menschen dringend Unterstützung. Es fehlt weiter an Wasser und Unterkünften. Die Menschen haben kein Einkommen, die Infrastruktur ist zerstört.

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Zacarias trug auf der Flucht seine Großmutter am Rücken. Foto: Sarah Easter/CARE

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Viele Vertriebene leben in Notunterkünften. „Mit Glück haben sie eine Plastikplane für den Viele Vertriebene leben in Notunterkünften."Wenn es regnet, kauern wir uns zusammen und warten, dass es aufhört“, sagt eine Bewohnerin. Foto: Sarah Easter/CARE

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Auf der Flucht mussten die Menschen ihr Hab und Gut zurücklassen. Im Chaos des Aufbruchs wurden Familien getrennt. Foto: Sarah Easter/CARE

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Einige Hütten sind mit alten Kleidern bedeckt, die zum Schutz auf dem Dach ausgebreitet sind, während andere nur zerrissene Streifen von Planen haben, die vom Wind zerstört wurden. Foto: Sarah Easter/CARE

Am schwierigsten ist es, Wasser zu finden. Flüsse sind weit entfernt, Wasserlöcher sind wegen der Dürre ausgetrocknet. Das Grundwasser ist zu salzig, um es zu trinken. Der Bau neuer Bohrlöcher ist sehr teuer. „Wenn wir Wasser finden, sieht es so aus“, sagt Ancha und hält eine Flasche mit milchigem, gelblichem Wasser hoch (Foto). „Es macht uns sehr krank, aber es ist das einzige Wasser, das wir haben.“ Sie gießt es in einen Plastikbecher und trinkt in kleinen Schlucken ein paar kostbare Tropfen.

CARE errichtet mit Unterstützung der Austrian Development Agency (ADA) und der Europäischen Union (EU) Wasserlöcher, saniert Wassertanks und Latrinen und verteilt Saatgut sowie landwirtschaftliche Geräte. Wir bieten auch Schulungen zur Landwirtschaft an, um die Gemeinden bei der Anpassung an die Herausforderungen des Klimawandels zu unterstützen. Erfahren Sie hier mehr dazu.

Mosambik ist von der Klimakrise besonders stark betroffen. Immer wieder ziehen Wirbelstürme über das Land hinweg und führen zu massiver Zerstörung. Viele Menschen müssen deshalb in andere Teile des Landes flüchten und sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, um zu überleben. Mädchen sind besonders gefährdet, Gewalt zu erleben und werden häufig zwangsverheiratet.

CARE verteilt mit Unterstützung der Europäischen Union und Partnerorganisationen lebensrettende Hilfsgüter an Familien, die gezwungen sind, vor Gewalt und Wetterextremen zu fliehen. Lesen Sie hier mehr.

So fängt das Leben an

Viele Vertriebene leben in Hütten aus Stöcken und Lehm. „Diejenigen mit Glück haben eine Plastikplane für den Fall, dass es regnet. Aber die meiste Zeit kauern wir uns zusammen und warten, dass der Regen aufhört“, sagt Ancha. Einige Hütten sind mit alten Kleidern bedeckt, die zum Schutz auf dem Dach ausgebreitet sind, während andere nur zerrissene Streifen von Planen haben, die vom Wind zerstört wurden.

Da die Menschen nach der Flucht aus ihren Häusern keine Einkommensquelle haben, fehlt ihnen das Geld, um bessere Unterkünfte zu bauen. Deshalb hat CARE in diesen Gemeinden Spargruppen eingerichtet. Gemeinsam sparen die Mitglieder kleine Beträge, erhalten Kredite und unterstützen einander gegenseitig. „Mit meinem Ersparten möchte ich ein besseres Haus bauen. Eines, das stehen bleibt, wenn es regnet“, sagt Fatima. Ihre Spargruppe nennt sich „So fängt das Leben an“.

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„Wenn wir Wasser finden, sieht es so aus. Es macht uns sehr krank, aber es ist das einzige Wasser, das wir haben", sagt Ancha. Foto: Sarah Easter/CARE

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In Kleinspargruppen von CARE sparen die Mitglieder kleine Beträge, erhalten Kredite und unterstützen einander gegenseitig. Foto: Sarah Easter/CARE

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