Gesundheitszentrum für abgelegenes Dorf im Tschad

Wie im Notfall als schwangere Frau Hilfe finden? In entlegenen Gebieten des Tschad ist das eine Überlebensfrage. „Zugang zu medizinischer Versorgung war schwierig, vor allem für Frauen während der Geburt“, erinnert sich Brahim Mahamat Gaye (49). „Wir hatten keine ausgebildete Hebamme im Dorf. Bis zum nächsten Krankenhaus in Guéréda sind es 30km, und man muss die Wadis durchqueren. Viele Frauen und Kinder starben auf dem Weg dorthin.“

Deshalb beschloss die Gemeinde Waya-Waya im Osten des Tschad, ein Gesundheitszentrum zu gründen. Angesichts der wenig vorhandenen Mittel war das ein schwieriges Unterfangen, das großen Herausforderungen gegenüberstand. Dazu gehörten schlecht qualifiziertes Gesundheitspersonal, Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Medikamenten und Instrumenten, Mangel an Hygiene und kaum vorhandenes Wissen in der Bevölkerung über wichtige Gesundheitsthemen, um nur einige zu nennen. 

„Die Leute kamen nur selten in das alte Gesundheitszentrum“, erzählt Brahim. „Einerseits, weil sie nicht wussten, wie wichtig es ist, gewisse Leistungen wie Impfungen in Anspruch zu nehmen. Andererseits war die Qualität der Services auch nicht gut.“ Schließlich stürzte ein Teil des Gebäudes sogar ein. 

Im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Projekts PROSSAN wurde das lokale Gesundheitszentrum schließlich wieder aufgebaut und mit Medikamenten und Ausrüstung ausgestattet. „Die Kosten für Behandlungen konnten dadurch deutlich gesenkt werden. Jetzt sind diese auch für die ärmere Bevölkerung leichter zugänglich“, erklärt Brahim. 

Zusätzlich erhielt das Gesundheitspersonal umfangreiche Schulungen, eine eigene Hebamme wurde angestellt und viel Informationsarbeit bei der lokalen Bevölkerung geleistet. Dass das Gesundheitszentrum von der Bevölkerung mittlerweile gut angenommen wird, belegen die steigenden Zahlen bei den Besucher:innen. „Ein klinikeigenes Motorrad ermöglicht uns, mobile Gesundheitsdienste anzubieten. Dadurch kann zum Beispiel der Impfkalender bei Kindern eingehalten werden“, sagt Ibrahim. 

Im Rahmen des Projekts wurde außerdem ein Ernährungszentrum gegründet, um Mangel- und Unterernährung frühzeitig erkennen und richtig behandeln zu können. Doch damit hat Waya-Waya noch bei Weitem nicht genug. Künftig soll ein zusätzlicher Lagerraum für das Gesundheitszentrum errichtet werden – und ein Zaun. 

Erfahren Sie hier mehr über das CARE-Projekt PROSSAN.

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