Wien, 19. November 2024. 1.000 Tage nach dem Beginn der Eskalation des Krieges in der Ukraine sind die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung verheerend. Seit dem 24. Februar 2022 wurden mindestens 11.973 Zivilist:innen getötet und 25.943 verletzt. Tausende Kinder wurden nach Schätzungen der ukrainischen Behörden von ihren Familien getrennt. Mit 3,6 Millionen Binnenflüchtlingen hat die Vertreibung ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht. Fast 60 Prozent davon sind Frauen und Mädchen.

Angesichts des bevorstehenden Winters verschärft sich die Notlage im Land durch die weitreichende Zerstörung der Infrastruktur. Fast 144.000 Wohnhäuser, mehr als 1.900 Gesundheitseinrichtungen sowie fast 3.800 Schulen und Bildungseinrichtungen wurden in den letzten tausend Tagen beschädigt oder zerstört. Zahlreiche Familien haben große Schwierigkeiten, eine sichere Unterkunft zu finden und Zugang zu medizinischer Versorgung sowie wichtigen Dienstleistungen zu erhalten.

„Der Bedarf an humanitärer Hilfe wird immer größer, doch die internationale Unterstützung und die weltweite Aufmerksamkeit für die Lage in der Ukraine nehmen ab“, sagt Franziska Jörns, stellvertretende CARE-Länderdirektorin in der Ukraine. „Wir erleben, dass Familien zum zweiten oder dritten Mal vertrieben werden. Gleichzeitig kehren einige Frauen und Kinder aufgrund finanzieller Schwierigkeiten in ihre Häuser in gefährliche Grenzgebiete zurück, weil sie keine Arbeit finden oder die Miete anderswo nicht bezahlen können. In dieser Situation sind unsere Partnerschaften mit lokalen Organisationen sowie die internationale Unterstützung entscheidend, um weiterhin lebensrettende Hilfe zu leisten und den Menschen zu helfen, ihr Leben wieder aufzubauen.“

Trotz zahlreicher Zugangs- und Sicherheitsprobleme konnten CARE und seine lokalen Partner bisher fast 1,5 Millionen Menschen in der Ukraine unterstützen. Gerade vor dem Winter wird dringend zusätzliche humanitäre Hilfe benötigt, etwa für die Reparatur von Unterkünften, die Bereitstellung von Winterkleidung und Brennstoff zum Heizen. Auch der Bedarf an psychosozialer Unterstützung ist weiterhin hoch.

CARE fordert die internationale Gemeinschaft auf, die Mittel für die humanitäre Hilfe in der Ukraine aufzustocken, insbesondere für lokale und nationale Organisationen sowie Ersthelferinnen, die Unterstützung bei geschlechtsspezifischer Gewalt leisten. Eine sofortige Finanzierung ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Hilfe die Menschen erreicht und die notwendige Unterstützung während des Winters aufrechterhalten werden kann.

So hilft CARE: Neben der Winterhilfe leistet CARE gemeinsam mit Partnerorganisationen in der Ukraine psychosoziale Hilfe, unterstützt Überlebende von Gewalt, hilft beim Wiederaufbau von Wohnraum und stärkt die Kapazitäten in den Grenzgebieten. Zudem arbeitet CARE an der Wiederherstellung der Wasserversorgung und unterstützt Gemeinden bei der Sicherstellung der Grundversorgung.

Gemeinsam mit „Nachbar in Not“ verteilt CARE Nothilfepakete, damit sich Familien vor den harschen Winterbedingungen schützen können. CARE versorgt und repariert öffentliche Sammelunterkünfte und stattet Bunker sowie Schutzräume in Konfliktgebieten mit Schlafsäcken, Notstromaggregaten oder Trinkwasserbehältern aus.

Unterstützen Sie die CARE-Nothilfe in der Ukraine mit Ihrer Spende:
CARE-Spendenkonto IBAN: AT77 6000 0000 0123 6000 oder online

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