Lwiw/Wien, 24. Mai 2022. Als der Krieg in der Ukraine am 24. Februar begann, folgte eine humanitäre Katastrophe: Millionen von Menschen waren gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen, wichtige Infrastruktur wurde zerstört, Menschen harrten ohne Lebensmittel, Wasser und Strom aus. Bis heute sind mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen, über acht Millionen befinden sich innerhalb des Landes auf der Flucht. Die internationale Hilfsorganisation CARE warnt davor, dass die medizinische Lage in allen Teilen des Landes weiterhin kritisch ist und Frauen gefährdet sind.

Der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen schätzt, dass in den ersten drei Monaten seit Beginn des Krieges bereits rund 80.000 Frauen in der Ukraine ihren Entbindungstermin hatten, unzählige konnten sich dabei nicht auf eine medizinische Versorgung verlassen.

„Eine sichere Geburt ist nirgendwo eine Selbstverständlichkeit“, erklärt Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich. „Aber in der Ukraine wissen Schwangere oft nicht einmal, ob sie überhaupt versorgt werden können und ob ihr Geburtsort vor den anhaltenden Kämpfen sicher ist. Seit Februar haben die Vereinten Nationen 235 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen registriert. Das ist völlig inakzeptabel und widerspricht dem humanitären Völkerrecht.“

Neben der Gesundheitsversorgung von Müttern sind auch reproduktive Bedürfnisse wie Familienplanung, Menstruationshygiene und andere medizinische Unterstützung bei anhaltenden Kämpfen und massiver Vertreibung kritisch unterversorgt.

Zugang für humanitäre Hilfe bleibt herausfordernd

CARE weist auch darauf hin, dass die humanitären Helfer:innen vor Ort mit einer Vielzahl von logistischen Herausforderungen konfrontiert sind, wenn es darum geht, Menschen in Not zu erreichen: „Aufgrund des ständigen Beschusses ist es unglaublich schwierig, die Krankenhäuser in den umkämpften Gebieten mit dringend benötigten medizinischen Hilfsgütern zu versorgen“, berichtet Valeria Tatarchuk, Gründerin und Geschäftsführerin der CARE-Partnerorganisation „Tvoya Opora“. „Ein weiteres Problem ist die Treibstoffkrise. Sie schränkt unsere Möglichkeiten erheblich ein, wir können einfach nicht immer alle Bedürftigen erreichen.“

So hilft CARE: In den vergangenen drei Monaten hat CARE seine humanitäre Hilfe in der Ukraine und in den Nachbarländern wie Polen, Rumänien und Moldau rasch ausgeweitet. Bislang haben wir rund 247.000 Menschen in der Ukraine mit lebensrettender Hilfe versorgt und bauen unsere Arbeit in der gesamten Region mit einer Vielzahl zivilgesellschaftlicher Partner weiter aus. Gemeinsam mit unseren Partnern stellen wir Lebensmittel, Unterkünfte, Bargeld, reproduktive Gesundheitsversorgung und Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt bereit.

Unterstützen Sie die CARE-Nothilfe in der Ukraine mit Ihrer Spende:
CARE-Spendenkonto IBAN: AT77 6000 0000 0123 6000 oder online

Zurück nach oben