Wien, 15. Mai 2023. Einen Monat nach Ausbruch der Kämpfe im Sudan droht die Zahl der Hungernden im Land deutlich zu steigen, warnt die Hilfsorganisation CARE. Bereits vor der aktuellen Krise hatten elf Millionen Menschen im Sudan – das ist etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung – nicht genügend zu essen. Nun droht die Saatperiode, die Ende Mai beginnen sollte, vom Konflikt erheblich eingeschränkt zu werden. Dies hätte fatale Konsequenzen – insbesondere für Kinder und Frauen, wie eine aktuelle CARE-Analyse ergibt.

„Wir fordern einen ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe in allen Teilen des Landes sowie einen generellen Waffenstillstand. Der Sudan braucht einen dauerhaften Frieden und kann es sich nicht leisten, die kommende Saatperiode zu verpassen“, sagt David MacDonald, CARE-Länderdirektor im Sudan.

Die Landwirtschaft sieht sich mit noch weiteren Herausforderungen konfrontiert, angefangen beim begrenzten Zugang zu landwirtschaftlichen Betriebsmitteln über die schlechte Verkehrs- und Marktinfrastruktur bis hin zu den Auswirkungen des Klimawandels, wie Dürren und Überschwemmungen.

Hohe Rate an unterernährten Kindern

Die Zahl der hungernden Kinder steigt aufgrund der Kämpfe. Der Sudan weist weltweit eine der höchsten Raten an Unterernährung bei Kindern auf: Mehr als drei Millionen Kinder unter fünf Jahren sind unterernährt und mehr als 610.000 Kinder leiden an schwerer akuter Unterernährung. Gleichzeitig ist die Gesundheitsversorgung eingeschränkt: In Khartum bleiben fast zwei Drittel der Gesundheitszentren weiterhin geschlossen – nur jedes Sechste ist derzeit im Normalbetrieb.

Frauen besonders betroffen

„Durch die anhaltende Krise im Sudan haben besonders Frauen weniger zu essen, sie sind um 30 Prozent stärker gefährdet als Männer, nicht genug Nahrungsmittel zu haben“, erklärt MacDonald. „Frauen übernehmen eine Schlüsselrolle in der Nahrungsmittelproduktion. Doch aufgrund der derzeitigen Kämpfe können sie ihre Felder nicht bewirtschaften.“

So hilft CARE: CARE arbeitet weiterhin in vier sudanesischen Staaten. 80 Prozent aller CARE-Hilfsmaßnahmen laufen weiter, darunter Ernährungsprogramme für Kinder sowie die Unterstützung Schwangerer und stillender Mütter in insgesamt 47 Gesundheitszentren. Zudem unterstützt CARE mehr als 5.000 Frauen mit Saatgut, landwirtschaftlichen Betriebsmitteln, Dünger und Nutztieren.

Spenden für die Katastrophenhilfe werden dringend benötigt:
CARE Österreich Spendenkonto IBAN: AT77 6000 0000 0123 6000 oder online

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