Zu Beginn der zweiten Woche der Weltklimakonferenz COP29 in Baku mahnt die Hilfsorganisation CARE, dass Verhandlungen zu entscheidenden Themen im Kampf gegen die Klimakrise nur schleppend vorangehen. Einigungen zu dringenden Fragen – wie einem neuen, ambitionierten Finanzierungsziel, dem „New Collective Quantified Goal“ (NCQG) – stehen noch aus. CARE fordert konkrete und rasche Maßnahmen, um das Leben und die Existenzgrundlagen von Millionen betroffenen Menschen zu schützen.

Marlene Achoki, Global Policy Lead bei CARE International, zum Thema Anpassung:
„Die Verhandlungen zum Globalen Anpassungsziel (GGA) sind entscheidend, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, insbesondere den Aufbau von Resilienz und den Schutz für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen. CARE fordert klare Indikatoren und eine ausreichende Finanzierung, damit Anpassungsmaßnahmen auf nationaler und lokaler Ebene schneller und effektiver umgesetzt werden können.“

John Nordbo, Senior Climate Advisor bei CARE Dänemark, zum Thema Klimafinanzierung:
„Es ist Zeit, dass die EU ihre globale Führungsrolle im Klimaschutz beweist. Die erste Woche der Verhandlungen zu Klimafinanzierung brachte enttäuschend wenig Fortschritt, vor allem aufgrund der Zurückhaltung wohlhabender Länder, die ärmsten und verletzlichsten Länder zu unterstützen. Reiche Länder blockieren die Finanzierung für Schäden und Verluste im NCQG und lassen die am stärksten Betroffenen die Last der Klimakrise tragen.“

Obed Koringo, Climate Policy Adviser bei CARE Dänemark, zum Thema Schäden und Verluste:
„Die Hoffnung, den Fonds für Schäden und Verluste rasch zu aktivieren, hat sich zerschlagen. Trotz der Einrichtung des Fonds fehlen weitgehend ausreichende Zusagen. Die Industrieländer sind weiterhin uneinig, ob und wie das NCQG Schäden und Verluste abdecken soll. Ohne klare Verantwortung droht den Entwicklungsländern langfristig eine unzureichende Finanzierung. CARE drängt daher auf höhere Zusagen und eine zielgerichtete Finanzierung, die den wachsenden Bedürfnissen klimaverwundbarer Gemeinschaften gerecht wird.“

Chikondi Chabvuta, CARE-Advocacy Advisor für das Südliche Afrika, zum Thema Gender:
„Klimafinanzierung ist ein kritisches Thema, das Industrieländer jedoch aus den Gender-Verhandlungen heraushalten wollen. Nur 0,2 Prozent der internationalen Finanzierung für Anpassung fließen direkt an Frauenorganisationen, die eine Schlüsselrolle bei Resilienzmaßnahmen spielen. Zwar gibt es Fortschritte beim Lima Work Programme on Gender, doch bleibt die Unterstützung unzureichend: Der Text braucht klare Vorgaben, konkrete Zeitpläne und angemessene Mittel. Frauen müssen am Verhandlungstisch vertreten sein und ihre Stimmen gehört werden – es ist enttäuschend, dass unter den 78 Staatsoberhäuptern nur acht Frauen waren.“

Zurück nach oben