Nach einer ersten schleppenden Verhandlungswoche treffen die Minister:innen zur entscheidenden Phase der COP30 in Belém ein. Während bei der Anpassungsfinanzierung weiterhin tiefe Gräben bestehen und echte Unterstützung für die am stärksten betroffenen Länder fehlt, fordert CARE die Verhandelnden auf, entschlossen gegenzusteuern: Es braucht faire, zuschussbasierte Klimafinanzierung statt kreditlastiger Zusagen, stärkere Unterstützung bei der Klimaanpassung, einen vollständigen Ausstieg aus fossilen Energieträgern und einen ambitionierten Gender-Aktionsplan. Ohne konkrete Ergebnisse werden die verletzlichsten Menschen weltweit – insbesondere Frauen und Mädchen an der Klimafront – erneut im Stich gelassen.

John Nordbo, Senior Advisor für Klimawandel bei CARE Dänemark, zum Thema Klimafinanzierung:
„Die COP30 ist zur Hälfte vorbei und doch sind die Verhandlungen kaum vorangekommen. Schwache Klimapläne und ein chronischer Mangel an zuschussbasierter Unterstützung blockieren den Fortschritt. Entwicklungsländer können ihre Ambitionen nicht steigern, wenn die versprochene Finanzierung ausbleibt. Jetzt muss die EU entschlossen liefern. Wenn Europa die zugesagte Anpassungsfinanzierung ernsthaft bereitstellt, wird sich auch in den Verhandlungen etwas bewegen. Das ist die Nagelprobe für die Glaubwürdigkeit der EU – und die beste Chance, die COP30 doch noch zum Erfolg zu wenden.“

Marlene Achoki, Global Policy Lead für Klimagerechtigkeit bei CARE International, zum Thema Anpassung:
„Die Industrieländer müssen sich vergegenwärtigen: Ambitionen ohne qualitativ hochwertige Finanzhilfen sind nur glänzende Zahlen. Aber glänzende Zahlen bewässern keine Felder, schützen keine Lebensgrundlagen und ernähren keine Frauen und Mädchen. Die COP30 muss eine echte Zusage für Anpassungsfinanzierung liefern: mindestens 120 Milliarden US-Dollar jährlich bis 2030. Damit die Anpassungsfinanzierung bei den Gemeinden ankommt, muss sie öffentlich, auf Zuschussbasis und zugänglich sein – nicht Verschuldung fördernd. Bevor das Globale Anpassungsziel beschlossen wird, müssen sich die Vertragsparteien zu einer tragfähigen Finanzierung und Umsetzung bekennen.“

Obed Koringo, Climate Policy Adviser bei CARE Dänemark, zum Thema Schäden und Verluste:
„Es müssen echte Fortschritte im Rahmen des Warschauer Mechanismus erzielt werden. Dazu gehören klare Leitlinien zum ‚State of Loss and Damage Report‘ sowie verbesserter Zugang zu technischer Unterstützung und Finanzierung für Entwicklungsländer. Vorrang muss der beschleunigte Zugang zu Hilfe und Geld haben, mit besseren Bewertungsmethoden und starker Koordination mit dem Santiago Network und dem Fonds für Schäden und Verluste. Dieser muss langfristige Strategien zu Kleinbeihilfen und zügiger Auszahlung entwickeln, während die Industriestaaten ihre Zusagen dringend erhöhen. Die Unterstützung muss ausreichend, schnell, fair und zugänglich sein.“

Weitere Statements der CARE-Expertinnen und Experten auf der COP30 finden Sie hier.

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