Wien, 5. Juni 2024. Drei Monate nach Beginn des aktuellen Konflikts in Haiti leidet die Bevölkerung tagtäglich unter Gewalt, Hunger und Vertreibung. Es fehlt an Nahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten. Knapp fünf Millionen Menschen sind von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen, davon sind über 1,6 Millionen nur einen Schritt von Hungersnot-ähnlichen Zuständen entfernt. Lediglich 20 Prozent der Gesundheitseinrichtungen im Land sind funktionstüchtig. Mit dem Start der Hurrikansaison droht sich die Situation weiter zu verschärfen.

„Die Menschen in Haiti kämpfen gerade um ihr Überleben“, schildert Muhamed Bizimana, stellvertretender CARE-Länderdirektor in Haiti. „Hilfsorganisationen arbeiten rund um die Uhr, um rasche Hilfe zu leisten. Es besteht der falsche Eindruck, dass aufgrund der Banden im Land keine Hilfe möglich ist. Die größte Einschränkung ist jedoch vielmehr, dass die humanitäre Hilfe unterfinanziert ist, insbesondere für lokale Hilfsorganisationen.“

Unzureichende Sanitärversorgung: Gefahr von Krankheiten steigt

Mit der Ausweitung der Krise sind immer mehr Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) der Vereinten Nationen liegt die Zahl der Binnenvertriebenen bei 400.000 – davon sind 60 Prozent aus der Hauptstadt aufs Land geflohen. Viele Familien finden Zuflucht in Gebieten, die keine grundlegende Infrastruktur bieten und nicht für so viele Menschen ausgelegt sind.

„Die Lebensbedingungen in den Notunterkünften sind prekär. Es gibt nicht genug Essen und Trinkwasser. Es gibt lediglich ein einziges Sanitärgebäude mit Duschen für alle. Die fehlende Privatsphäre stellt insbesondere für Frauen und Mädchen ein ernsthaftes Risiko dar“, berichtet Guerda Previlon, Geschäftsführerin von IDEJEN, einer Frauenorganisation, mit der CARE zusammenarbeitet. „Wegen der Regenzeit sind die Unterkünfte morgens überflutet. Damit steigt das Risiko für Krankheiten. Es gibt bereits Fälle von Cholera. Die Gefahr eines größeren Ausbruchs steigt.“

So hilft CARE: CARE ist seit 1954 in Haiti tätig. Gemeinsam mit Partnerorganisation leistet CARE Nothilfe und verteilt Bargeld sowie Nahrungsmittel. Ebenso werden Betroffene von geschlechtsspezifischer Gewalt unterstützt.

Spenden für die Katastrophenhilfe werden dringend benötigt:
CARE Österreich Spendenkonto IBAN: AT77 6000 0000 0123 6000 oder online

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