Sharm El-Sheikh, 12. November 2022. Zum Abschluss der ersten Woche der Weltklimakonferenz COP27 im ägyptischen Scharm El-Sheikh kommentiert CARE-Klimaexperte Sven Harmeling:

„Die Klimaschäden, denen sich die Menschen in Ländern des Globalen Südens immer mehr ausgesetzt sehen, nahmen diese Woche zurecht eine zentrale Rolle ein. Ein wichtiger erster Schritt war es, die Finanzierung von Klimaschäden in die Agenda der Konferenz aufzunehmen – dies wurde auch möglich, weil sich die EU bewegt hat. Doch bis zum Ende der Konferenz müssen die Industriestaaten ihren Widerstand gegenüber neuen und zusätzlichen Finanzinstrumenten, die durch andere Ansätze wie den neuen Globalen Schutzschirm gegen Klimarisiken ergänzt werden können, innerhalb des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) aufgeben.

Ein weiteres wichtiges Ergebnis der COP27 soll ein ambitioniertes Arbeitsprogramm zum Klimaschutz vor 2030 sein. Hier haben die Länder in den Verhandlungen bisher nur wenige Fortschritte gemacht. Angesichts des bisher mangelnden Klimaschutzes der Industriestaaten sperren sich insbesondere die großen Schwellenländer wie China und Saudi-Arabien gegen einen umfassenden Ansatz. Die EU sollte hier eine Allianz mit den am stärksten gefährdeten Ländern eingehen.

CARE begrüßt auch, dass die Verhandlungen zur Überarbeitung des Aktionsplans für Geschlechtergerechtigkeit in dieser Woche deutliche Fortschritte machten. Frauen werden häufig marginalisiert und ihre Belange werden auch im Klimabereich nicht ausreichend berücksichtigt. Im Klimaschutz und bei der Anpassung an die Klimafolgen muss Geschlechtergerechtigkeit deutlich konsequenter integriert werden.“

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