Wien, 21. November 2022. Seit fast sieben Jahren arbeiten die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen daran, bis 2030 die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung – auch als „Sustainable Development Goals“ (SDGs) bekannt – zu erreichen. Doch die Fortschritte scheinen zur Halbzeit der Agenda 2030 nur schleppend voranzugehen. Hinzu kommen die negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und Klimakrise. Wie schwerwiegend diese Folgen sind, beleuchtet der neue „SDG Report“ der Hilfsorganisation CARE.

Angesichts multipler Krisen in der Welt, ist die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele in den letzten Jahren in den Hintergrund gerückt. Aber gerade inmitten von Unsicherheit und einer sich vergrößernden Ungleichheit zwischen Arm und Reich bieten sie einen Kompass für die Navigation in schwierigen Zeiten“, sagt Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich. „Die globale Gesellschaft erkennt darin an, dass viele der großen Herausforderungen nicht von einzelnen Staaten isoliert gelöst werden können, sondern auf regionaler Basis und mit globalen Ansätzen angegangen werden müssen.”

Auf knapp über 30 Seiten thematisiert der Report verschiedene Aspekte der nachhaltigen Entwicklungsziele und zeigt die größten Hindernisse und Rückschritte bei deren Erreichung. Im Bericht finden sich Kommentare und Einschätzungen von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, dem ehemaligen UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon, EU-Kommissar Janez Lenarčič und Expert:innen wie Immunologie-Spezialistin Firdausi Qadri und dem Meteorologen und CARE-Klimabotschafter Andreas Jäger.

Kaum Berichterstattung über Entwicklungsziele

Einen wichtigen Teil des Reports bildet eine Analyse von Online-Artikeln aus dem Vorjahr, die zeigt, dass die SDGs auch in den Medien kaum Erwähnung finden: 2021 thematisierten rund 884.000 von über 512 Millionen Online-Artikeln in elf Sprachen die nachhaltigen Entwicklungsziele oder die Agenda 2030 – das sind nicht einmal ein Prozent. Am meisten Beachtung fanden die SDGs zur Gleichstellung der Geschlechter (SDG 5), gefolgt von Gesundheit und Wohlbefinden (SDG 3) und Keine Armut (SDG 1).

So trägt CARE zu den SDGs bei

Für CARE sind die SDGs unsere Leitprinzipien, und alle unsere Aktivitäten orientieren sich entweder an einem oder mehreren von ihnen. Ihre Umsetzung ist wichtiger denn je, um nachhaltige Veränderungen zu erzielen und eine bessere und gerechtere Welt für alle zu schaffen“, erklärt Barschdorf-Hager. 2022 leistete CARE Österreich die größten Beiträge in seinen Projekten zu den Zielen Geschlechtergleichstellung, Keine Armut sowie Gesundheit und Wohlbefinden.

Die Gleichstellung der Geschlechter steht im Mittelpunkt der Arbeit von CARE und bildet den zentralen Ansatz, um zu allen anderen SDGs beizutragen. Heuer arbeitete CARE Österreich an 30 Projekten in 18 Ländern, die SDG 5 zum Inhalt hatten. Keine Armut stand bei 25 Projekten in 17 Ländern im Fokus und das Ziel Gesundheit und Wohlbefinden war der Kern von 22 Projekten in 15 Ländern.

Lesen Sie hier den „SDG Report 2022 – Magazine for Sustainable Development“.

Über die SDGs
Die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) ist ein globaler Plan zur Förderung nachhaltigen Friedens und Wohlstands und zum Schutz unseres Planeten. Die Verantwortung für die Umsetzung der Ziele liegt sowohl im Inland als auch auf internationaler Ebene. Sie wurden 2015 von 193 Mitgliedsstaaten, auch Österreich, unterzeichnet und traten mit 1. Jänner 2016 in Kraft.

Über IPAG
Das Institute for Policy, Advocacy and Governance (IPAG) ist ein unabhängiger, internationaler Thinktank, der derzeit auf vier Kontinenten vertreten ist: Südasien (Bangladesch und Indien), Asien-Pazifik (Australien), Europa (Österreich), Naher Osten und Nordafrika. Weitere Informationen unter www.ipag.org

Über CARE
CARE wurde 1945 gegründet und ist heute eine der weltweit größten Hilfsorganisationen, die in über 100 Ländern tätig ist. Die Hilfe von CARE hat 2021 mehr als 100 Millionen Menschen erreicht. Weitere Informationen unter care.at

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