Wien, 12. April 2023. Ein Jahr nach Ausbruch des Konflikts im Sudan ist die humanitäre Situation im Land katastrophal. Mehr als 18 Millionen Menschen sind von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen, die Gefahr einer Hungersnot ist groß. Gleichzeitig nimmt die sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen und Mädchen massiv zu, warnen die Hilfsorganisation CARE und andere Organisationen.

„In diesem Konflikt sind Frauen unverhältnismäßig stark betroffen“, sagt Abdirahman Ali, CARE-Länderdirektor im Sudan. „Die Zahl jener, die in Angst vor sexueller oder geschlechtsspezifischer Gewalt leben, ist seit Ausbruch des Konflikts um fast 60 Prozent gestiegen. Die Situation wird mit jedem Tag schlimmer.“

Rund 1,2 Millionen schwangere und stillende Frauen leiden Hunger

Seit April 2023 ist die Nachfrage nach Unterstützung für Betroffene von geschlechtsspezifischer Gewalt von 3,1 Millionen auf 6,7 Millionen sudanesische Frauen und Mädchen gestiegen. Durch den Konflikt erhalten jedoch nur wenige angemessene Hilfe. Von den rund fünf Millionen Menschen, die im Sudan akuten Hunger leiden, sind 1,2 Millionen schwangere und stillende Frauen. Frauen, die am Rande des Verhungerns stehen, müssen oft zu negativen Bewältigungsmechanismen greifen, wie Zwangsheirat oder den Austausch von sexuellen Handlungen.

Zwei Drittel der Gesundheitszentren funktionieren nicht

Rund 8,5 Millionen Sudanes:innen – die Mehrheit davon Frauen und Mädchen – wurden durch den Konflikt vertrieben. Durch anhaltende Kampfhandlungen wurden Lebensgrundlagen und wichtige Infrastruktur zerstört, sowie die Gesundheitsversorgung eingeschränkt. Rund 150.000 Schwangere haben keinen Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung. Zwei Drittel der Gesundheitszentren im Sudan funktionieren nicht.

Mehr Mittel für humanitäre Hilfe im Sudan

Am 15. April findet in Paris eine internationale Geberkonferenz zu humanitärer Hilfe für den Sudan und seine Nachbarländer statt. CARE fordert Regierungen und Geberländer auf, die dringend benötigten Mittel für humanitäre Hilfe im Sudan aufzustocken, insbesondere für lokale Akteure und Frauenorganisationen. Es müssen gezielte Anstrengungen unternommen werden, um sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt zu verhindern.

So hilft CARE: Seit 1979 ist CARE im Sudan tätig und führt Programme zur Stärkung von Frauen und Mädchen durch. CARE unterstützt über 83 Gesundheitseinrichtungen in sechs sudanesischen Bundesstaaten, die lebensrettende Gesundheits- und Ernährungsdienste anbieten.

Spenden für die Katastrophenhilfe werden dringend benötigt:
CARE Österreich Spendenkonto IBAN: AT77 6000 0000 0123 6000 oder online

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