Wien, 31. Oktober 2024. Die Bevölkerung der nordmosambikanischen Provinz Cabo Delgado leidet seit über sieben Jahren unter den Folgen eines anhaltenden bewaffneten Konflikts, der unzählige Menschen zur Flucht zwingt. Seit dem Beginn der Gewalt im Oktober 2017 hat sich die humanitäre Situation drastisch verschärft. Aktuell sind fast 600.000 Menschen ohne sicheren Zufluchtsort – und dennoch sind nur 38 Prozent der erforderlichen Mittel für den UN-Nothilfeplan bereitgestellt.

Eskalierende Gewalt treibt Fluchtbewegungen an

Die Lage hat sich in den letzten Monaten dramatisch zugespitzt: Allein in der ersten Hälfte des Jahres 2024 wurden über 189.000 Menschen durch die zunehmende Gewalt vertrieben. Flucht bedeutet für viele extreme Risiken – Erschöpfung, Hunger und fehlende medizinische Versorgung gefährden das Leben der Vertriebenen. Familien werden oft gewaltsam getrennt, und jene, die nicht fliehen können, drohen entführt oder getötet zu werden. In der ersten Jahreshälfte wurden 205 Sicherheitsvorfälle dokumentiert, die zur Zerstörung ganzer Dörfer führten und die Menschen zwangen, alles aufzugeben.

„Als die Angreifer kamen, mussten wir alles zurücklassen und fliehen“, berichtet der 31-jährige Zacarias, einer der Vertriebenen. „Wir hatten nichts außer den Kleidern, die wir am Körper trugen.“ Joaquima, eine 35-jährige Bäuerin berichtet: „Mein Bruder war auf dem Feld, als sie kamen. Seine Frau und seine beiden kleinen Töchter waren bei ihm, als sie alle Männer auf den Feldern töteten.“

Kritische Versorgungslage erhöht Krankheitsrisiko

Die provisorischen Notunterkünfte sind überfüllt und die hygienischen Bedingungen katastrophal. Sauberes Trinkwasser und Nahrung sind knapp, da die Vorräte zunehmend erschöpft sind. Die unzureichende Versorgung hat zu einem vermehrten Ausbruch von Cholera und anderen Krankheiten geführt. Zudem ist die Gesundheitsversorgung nahezu zusammengebrochen: 80 Prozent der Gesundheitszentren in der Region sind durch den Konflikt zerstört oder nicht mehr funktionsfähig.

So hilft CARE: Mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union und der Austrian Development Agency leistet CARE im Norden Mosambiks Nothilfe für vertriebene Familien. CARE unterstützt mit der Einrichtung und Sanierung von Wasserinfrastruktur, der Verteilung von lebensnotwendigen Hilfsgütern und der Bereitstellung von landwirtschaftlichen Geräten sowie Schulungen zu klimafreundlicher Landwirtschaft. Gemeinsam mit Partnern verbessert CARE zudem Nothilfestrukturen und leistet psychosoziale Hilfe.

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