Wien, 12. Juli 2023. „Das Veto im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, das die grenzüberschreitende Hilfe nach Syrien ab sofort verhindert, markiert einen Tiefpunkt in der humanitären Bilanz des Sicherheitsrates. Seit Beginn der grenzüberschreitenden Hilfe 2014 ist es den Mitgliedsstaaten immer gelungen, einen Kompromiss zu finden, um sicherzustellen, dass humanitäre Hilfe möglich bleibt. Der Rat hat seine Entscheidung jedoch nicht primär im Interesse der humanitären Bedürfnisse der Menschen in Syrien getroffen“, so Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich.

Die Entscheidung des UN-Sicherheitsrats wird katastrophale Folgen für die 4,1 Millionen Menschen in der Region haben. Ihr Überleben hängt von der UN-Hilfe ab. Innerhalb weniger Wochen werden lebenswichtige Güter und Dienstleistungen knapp und noch weniger erschwinglich sein. Dies betrifft Nahrungsmittel, sauberes Wasser, Gesundheitsdienste, menschenwürdige Unterkünfte, Schutzdienste und auch Bildung. Die UN-Hilfsgelder für syrische Organisationen werden versiegen, sodass viele der lokalen Hilfsorganisationen, die das Rückgrat der humanitären Hilfe bilden, ihre Arbeit nicht weiterführen können.

„Eine Nicht-Verlängerung der Resolution bedeutet, die Menschen in Nordwestsyrien im Stich zu lassen sowie vermeidbares zusätzliches Leid und den Verlust von Menschenleben in Kauf zu nehmen. Es ist deshalb von entscheidender Bedeutung, dass der Sicherheitsrat seine Uneinigkeit überwindet und den Bedürfnissen und Rechten der syrischen Bevölkerung Priorität einräumt. Es muss so schnell wie möglich eine neue Resolution verabschiedet werden, um den humanitären Zugang über den Grenzübergang Bab al-Hawa für weitere zwölf Monate zu öffnen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, auf dem direktesten Weg erreicht werden“, so Barschdorf-Hager.

So hilft CARE: Gemeinsam mit Partnerorganisationen und Unterstützung der Europäischen Union, arbeitet CARE seit 2013 in Nordwest-Syrien. CARE leistet lebensrettende Nothilfe und unterstützt die Menschen beim Zugang zu sauberem Wasser, mit sanitären Einrichtungen und hygienischer Versorgung. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Frauen und Mädchen.

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