Wien, 18. August 2023. Im Vorfeld des Welttags der humanitären Hilfe appelliert die Hilfsorganisation CARE Österreich an die Bundesregierung, die ausstehende Strategie der Humanitären Hilfe der Republik Österreich zu beschließen. Nur so kann die Planbarkeit, Flexibilität, Treffsicherheit und raschere Durchführung von humanitärer Hilfe ermöglicht werden.

Laut den Vereinten Nationen sind 360 Millionen Menschen in Not – über 30 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das ist eine erschreckende Zahl und ein umso stärkerer Beweis, dass humanitäre Hilfe und internationale Unterstützung wichtiger denn je sind“, sagt Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich. „Der Zeitpunkt, dass Österreich sich als der verlässliche Partner in Krisenzeiten erweist, der er immer war, ist jetzt. Wir appellieren deshalb an die Bundesregierung, auf Worte endlich Taten folgen zu lassen und die humanitäre Strategie zu beschließen.“

Die Humanitäre Strategie der Republik Österreich ist seit 2021 ausgearbeitet. Durch die Strategie werden wesentliche Schwerpunkte für die entwicklungspolitische Arbeit und humanitäre Hilfe Österreichs definiert. Gleichzeitig ermöglicht sie Ressourcen für humanitäre Hilfe gezielter, planbarer und schneller einzusetzen.

„Wir sehen weltweit eine Vielzahl an Krisen mit zunehmender Intensität. Extreme Wetterereignisse ausgelöst durch den Klimawandel, wie wir sie aktuell nicht nur in Europa, sondern auch im Globalen Süden erleben, verschlechtern die Situation zunehmend. Hinzu kommen langanhaltende Konflikte wie in Syrien oder dem Jemen, der Angriffskrieg auf die Ukraine, oder zuletzt eskalierende Machtkämpfe in Niger und im Sudan. All das führt dazu, dass Fortschritte zunichtegemacht werden und Hunger, Armut und Ungerechtigkeiten weltweit zunehmen“, warnt Barschdorf-Hager.

Die humanitäre Lage im Sudan ist kritisch. Mehr als 20 Millionen Sudanes:innen sind von Ernährungsunsicherheit betroffen, darunter drei Millionen Kinder. Die Situation im Niger ist nicht weniger problematisch. Über vier Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Aufgrund der Konflikte kommt es zu einem Anstieg der Lebensmittelpreise, insbesondere für Grundnahrungsmittel wie Reis.

„Umso wichtiger ist es, dass Hilfsorganisationen hier auf langfristige Ansätze bei der humanitären Arbeit setzen, die über Katastrophenhilfe hinausgehen, und Friedensbildung sowie nachhaltige Stärkung der Gemeinschaften ermöglichen. Dieser Ansatz wird durch den Beschluss der Strategie auch staatlich verankert und ermöglicht, dass humanitäre Hilfe wirksamer, treffsicherer und flexibler ist“, so Barschdorf-Hager abschließend.

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