Im Sudan spitzt sich die Hungerkrise weiter zu: 24,6 Millionen Menschen – mehr als die Hälfte der Bevölkerung – sind akut von Hunger bedroht. Über 637.000 Menschen leiden unter lebensbedrohlichem Hunger – der höchsten Stufe auf der internationalen Hungerskala. Besonders alarmierend: 3,7 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind von schwerer Mangelernährung betroffen. Gleichzeitig führen Mittelkürzungen dazu, dass humanitäre Hilfsorganisationen den zunehmenden Bedarf kaum noch bewältigen können, warnt die Hilfsorganisation CARE.

„Hunger und Mangelernährung treffen vor allem Kinder und Familien, die in einem grausamen Konflikt gefangen sind. Vertriebene Kinder kommen völlig entkräftet nach Ost-Darfur, ohne Begleitung, hungernd und traumatisiert“, warnt Abdirahman Ali, CARE-Länderdirektor im Sudan. „Neben der Gewalt und dem beschränkten Zugang für Hilfsorganisationen gefährden massive Mittelkürzungen unsere Arbeit. Hilfsmaßnahmen stehen vor dem Kollaps, der Ernährungssektor ist chronisch unterfinanziert. Viele Kinder erhalten kaum noch lebensrettende Unterstützung. Wenn die Weltgemeinschaft nicht handelt, werden noch mehr Menschen sterben.“

Ernährungshilfe massiv unterfinanziert

Global sind derzeit nur zwölf Prozent der benötigten Mittel für Ernährungshilfe gedeckt. Zunehmende Kürzungen zwingen Hilfsorganisationen und lokale Partner dazu, ihre Einsätze in vielen Regionen einzuschränken oder sogar einzustellen. Familien in Not erhalten deshalb weniger Nahrungsmittel und Kinder weniger therapeutische Behandlung gegen schwere Mangelernährung.

CARE betreibt im Alnaeem-Vertriebenencamp gemeinsam mit lokalen Partnern und Freiwilligen drei Gemeinschaftsküchen, die 18.000 Menschen – vor allem Frauen und Kinder – mit warmen Mahlzeiten versorgen. Zusätzlich werden Lebensmittelkörbe mit Zucker, Linsen, Öl, Mehl und Salz für einen Monatsbedarf verteilt. Doch ohne ausreichende und verlässliche Finanzierung steht diese Hilfe vor dem Aus.

CARE fordert Aufstockung der Hilfsgelder

„Wir fordern Geberländer und Regierungen auf, ihre Zusagen einzuhalten und die Finanzierung des humanitären Hilfsplans für den Sudan sofort und nachhaltig zu erhöhen“, appelliert Ali. „Jeder Tag ohne Essen, sauberes Wasser und dringend benötigte Aufbaunahrung bringt die Schwächsten näher an den Tod. Wir brauchen jetzt und langfristig mehr Investitionen in Ernährung, um Leben zu schützen und zu retten.“

Spenden für die Katastrophenhilfe werden dringend benötigt:
CARE Österreich Spendenkonto IBAN: AT77 6000 0000 0123 6000 oder online

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