Wien, 14. Juni 2024. Die jüngste Gewaltwelle in Al-Faschir hat eine neue Flüchtlingswelle nach Ost-Darfur ausgelöst. Die internationale Hilfsorganisation CARE warnt vor einer dramatischen Verschärfung der humanitären Krise in der Region. Laut aktuellen Daten der Vereinten Nationen verzeichnete der Sudan Ende 2023 mit 9,1 Millionen Binnenflüchtlingen die höchste jemals erfasste Zahl. Diese Zahl steigt weiter. 

„Der jüngste Zustrom von Binnenvertriebenen aus Al-Faschir nach Ost-Darfur verschärft die ohnehin kritische Lage“, erklärt Abdirahman Ali, CARE-Länderdirektor im Sudan. „Nicht nur die vertriebenen Familien benötigen dringend Nahrungsmittel, Wasser und medizinische Versorgung. Auch die aufnehmenden Gemeinden sind überfordert und haben Mühe, die steigenden Bedürfnisse zu decken. Wir können nicht länger die Augen vor der anhaltenden Gewalt und der sich verschärfenden humanitären Krise im Sudan verschließen.“ 

Die rund 300 Kilometer lange Fluchtstrecke von Al-Faschir nach Ost-Darfur stellt die Menschen vor immense Herausforderungen: Sie sind Temperaturen von über 50 Grad Celsius ausgesetzt und haben oft keinen Zugang zu ausreichend Nahrung oder sauberem Trinkwasser. 

Der Konflikt in Darfur hat weitreichende Folgen: Lebensmittel, Wasser und Treibstoff sind knapp, die Preise steigen und Lieferungen wichtiger Hilfsgüter sind unterbrochen. Gesundheitszentren wurden zerstört, und viele Menschen haben keinen Zugang zu medizinischer Hilfe. Die Zahl unterernährter Kinder wächst, und die Versorgung mit Nahrungsergänzungsmitteln ist unzureichend. „Es ist alarmierend, wie viele unterernährte Kinder und unbegleitete Minderjährige täglich bei uns ankommen. Viele Menschen haben geschlechtsspezifische Gewalt erlebt. Leider fehlt es uns an ausreichend medizinischer Ausstattung, um sie zu behandeln“, berichtet ein Arzt in einem von CARE unterstützten medizinischen Zentrum in Ost-Darfur.  

CARE fordert die sofortige Beendigung des Konflikts in Al-Faschir und im gesamten Sudan, sowie den uneingeschränkten Zugang zu lebenswichtigen Gütern, Dienstleistungen und humanitärer Hilfe. Eine ausreichende Finanzierung der humanitären Hilfe ist dabei entscheidend. 

So hilft CARE: Seit 1979 ist CARE im Sudan tätig und führt Programme zur Stärkung von Frauen und Mädchen durch. CARE unterstützt über 83 Gesundheitseinrichtungen in sechs sudanesischen Bundesstaaten, die lebensrettende Gesundheits- und Ernährungsdienste anbieten. 

Spenden für die Katastrophenhilfe werden dringend benötigt:
CARE Österreich Spendenkonto IBAN: AT77 6000 0000 0123 6000 oder online

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