Wien, 11. April 2022. Die Folgen des Krieges in der Ukraine sind bis ins südliche Afrika zu spüren. Regionen wie Malawi oder Mosambik sind heuer von einer schlimmen Wirbelsturmsaison betroffen. Während sich die Menschen von den Auswirkungen der Wetterextreme erholen, stehen sie durch die Folgen des Ukraine-Krieges vor zusätzlichen Herausforderungen. Hilfsgüter sind knapp, Treibstoff- und Lebenserhaltungskosten steigen dramatisch und die Arbeitsplätze von Hunderten Menschen sind gefährdet, warnt die Hilfsorganisation CARE.

„Das südliche Afrika ist sehr anfällig für die Folgen des Klimawandels. Kommen dann noch Konflikte hinzu, die sich auf die globalen Lebensmittelversorgungsketten auswirken, stehen die Menschen noch schlechter da als zuvor. Wir sehen einen Anstieg der Preise für Treibstoff, Weizen, Speiseöl und Reis“, sagt Chikondi Chabvuta, Klima-Expertin für das südliche Afrika bei CARE.

Knapper werdende Hilfsgüter und steigende Lebenskosten

Mitte März opferte der Zyklon Gombe 61 Todesopfer in der Provinz Nampula in Mosambik. 450.000 Menschen wurden vertrieben. Die humanitäre Unterstützung ist groß, doch die Versorgung mit Hilfsgütern wird zunehmend zum Problem. Planen und Zelte sind derzeit nur schwer zu beschaffen. Viele der von den institutionellen Geldgebern bereits vorbereiteten Hilfsgüter werden nun für die Ukraine und Nachbarländer wie Polen bereitgestellt, um den hohen Hilfsbedarf zu decken. Währenddessen werden die Vorräte für Notsituationen in anderen von Krisen betroffenen Gebieten wie Mosambik immer knapper.

In Malawi kommt mehr als 20 Prozent des Weizens aus Russland. Die Unterbrechungen in der Versorgungskette führen zu einem Anstieg der Produktionskosten für Brot und Weizenprodukte um drastische 40 Prozent. Zusätzlich fürchten diejenigen, die in von Importen abhängigen Sektoren arbeiten, um ihre Arbeitsplätze. Es droht die Gefahr, dass dadurch noch mehr Menschen in die Armut abrutschen.

Die sich verschlechternde humanitäre Situation erfordert Unterstützung. Nur so kann sichergestellt werden, dass den Betroffenen geholfen wird. „Verständlicherweise lenken Konflikte wie in der Ukraine die Aufmerksamkeit von anderen Krisen ab. Doch das bedeutet auch, dass kaum jemand sieht, dass der Krieg auch weit über die Grenzen hinaus menschliches Leid und schwerwiegende Konflikte verursacht“, so Chabvuta.

Spenden für die Katastrophenhilfe werden dringend benötigt:
CARE Österreich Spendenkonto IBAN: AT77 6000 0000 0123 6000 oder online

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