Wien, 12. Dezember 2023. Nach den verheerenden Erdbeben in Nordwestsyrien und dem Südosten der Türkei im Februar dieses Jahres trifft der anstehende Winter betroffene Familien mit voller Härte: Allein in Nordwestsyrien leben 1,97 Millionen Binnenvertriebene unter katastrophalen Bedingungen in Zelten oder behelfsmäßigen Unterkünften. Während sie ums Überleben kämpfen, sind sie Minusgraden, eisigem Regen und starkem Schneefall ausgesetzt. Mit Unterstützung der Europäischen Union leistet die Hilfsorganisation CARE Nothilfe.

Neben den Folgen des Erdbebens leiden die Menschen in Nordwestsyrien seit mehr als einem Jahrzehnt unter einem Konflikt und einer Wirtschaftskrise. Viele Familien können sich keine Winterkleidung, Decken, Brennmaterial oder eine Heizung leisten. Die harschen Winterbedingungen sind eine große Belastung, erklärt Hussein Araban, stellvertretender Länderdirektor für CARE Türkei in Nordwestsyrien: „Im vergangenen Jahr haben starker Schneefall, Eisregen und Unsicherheit dazu geführt, dass tausende Familien im Nordwesten Syriens eingeschlossen, obdachlos und auf humanitäre Hilfe angewiesen waren.“ CARE und Partnerorganisationen in Nordwestsyrien verteilen deshalb Winterkleidung und Heizgeräte. Mit Unterstützung der Europäischen Union erhielten außerdem bereits mehr als 4.400 Menschen Bargeld zur Deckung der dringendsten Bedürfnisse und um sich für den Winter vorzubereiten.

„Während im Nordwesten Syriens und im Südosten der Türkei der Winter naht, sind die Schwierigkeiten der Familien, die von den Erdbeben und dem anhaltenden Konflikt betroffen sind, sehr groß. Mit Mitteln der Europäischen Union verteilt unser humanitärer Partner CARE Bargeld an bedürftige Familien, damit sie das Nötigste kaufen und ihre Unterkünfte besser für den Winter ausstatten können“, sagt Luigi Pandolfi, Leiter der EU-Hilfe in Syrien. „Diese Unterstützung ist ein Rettungsanker für diejenigen, die unter Minusgraden, gefrierendem Regen und starkem Schneefall leiden. Unser Engagement für gefährdete Bevölkerungsgruppen bleibt beständig.“

Auch die humanitäre Situation der vom Erdbeben betroffenen Menschen im Südosten der Türkei – darunter 1,7 Millionen syrische Flüchtlinge – droht sich durch den Winter drastisch zu verschlechtern. „Mehr als 100.000 Haushalte sind in festen Containern untergebracht, während mehr als 50.000 Haushalte in faltbaren und unzureichend schützenden Containern und Zelten leben“, so Zena Ni Dhuinn-Bhig, stellvertretende CARE-Länderdirektorin in der Türkei. „CARE ist in elf der am stärksten betroffenen Gebiete zwischen Hatay und Gaziantep tätig und stellt dort Unterkünfte und Bargeld für Winterhilfsmittel zur Verfügung. Der Bedarf ist groß und wird weiter steigen.“

So hilft CARE: Gemeinsam mit Partnern und der Europäischen Union arbeitet CARE seit 2013 im Nordwesten Syriens und seit 2014 in der Türkei und leistet sowohl Nothilfe als auch längerfristige Unterstützung für Vertriebene und Aufnahmegemeinschaften. 2023 erreichte CARE mit finanzieller Unterstützung der EU bisher rund 200.000 Menschen in Nordwestsyrien und knapp 100.000 Menschen in der Türkei.

Neben der Winterhilfe versorgt CARE die Menschen in Syrien mit Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung wie der Instandhaltung von Toiletten und Handwaschstationen, Seifen und Hygiene-Kits sowie mit Abwassermanagement. Außerdem unterstützt CARE Frauen und Kinder, die von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen oder gefährdet sind. Dafür werden mobile Anlaufstellen und psychosoziale Hilfe mittels Einzel- und Gruppenberatung sowie finanzielle Unterstützung angeboten. Frauen und Mädchen erhalten außerdem Schulungen, um sich selbst etwas aufbauen zu können.

In der Türkei leistet CARE mit Unterstützung der Europäischen Union für Familien in den am stärksten von den Erdbeben betroffenen Provinzen Gaziantep und Hatay Nothilfe und stellt seine Expertise beim Wiederaufbau zur Verfügung. CARE verteilt Bargeld, um den unmittelbaren Nahrungsmittelbedarf zu decken. Mobile Toiletten und Sanitäranlagen werden bereitgestellt und bestehende Anlagen saniert. Zudem werden Informationen geteilt, um der Ausbreitung von Krankheiten durch mangelnde Hygiene vorzubeugen.

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