Sahenas Weg zur Selbstbestimmung

Sahena Khatun wuchs im ländlichen Bhagwanpur in Nepal in Armut auf. Als Älteste von vier Geschwistern trug sie schon früh Verantwortung. Sie arbeitete im Haushalt und half bei der Versorgung der jüngeren Kinder. Später war sie als Tagelöhnerin tätig, um ihre Familie zu unterstützen. Doch Sahena war entschlossen, mehr beizutragen. Sie gründete zu Hause ein kleines Teegeschäft, das zur Haupteinnahmequelle der Familie wurde.

Mit 18 Jahren wurde Sahena verheiratet und ein Jahr später Mutter einer Tochter. Finanziell wurde es für sie immer schwerer, mit ihrer jungen Familie über die Runden zu kommen. Die Wende brachte ein Entwicklungsprogramm für Unternehmer:innen von CARE Nepal. Sie wurde aufgenommen und erwarb Wissen zu Themen wie Firmengründung und Unternehmensführung.

Das Programm vermittelte ihr nicht nur neue Kenntnisse, sondern gab Sahena auch das Selbstvertrauen, größere Träume zu haben. Sie erhielt Startkapital, um als Kleinunternehmerin zu beginnen. Ihren ersten Schritt in Richtung finanzieller Unabhängigkeit machte Sahena, indem sie einen kleinen Lebensmittelladen eröffnete.

Nach der Schulung im CARE-Projekt UDAAN gründete Sahena ein Kleinunternehmen. Foto: CARE

Ein weiter Sprung nach vorne gelang Sahena durch eine Förderung aus dem CARE-Projekt UDAAN. Unterstützt wird UDAAN vom Land Vorarlberg. Sie wurde ausgewählt und erhielt eine spezielle Schulung zur Herstellung von „Dalmut Bhujiya“ (knusprige und würzige Linsenmischung). In Nepal ist das ein beliebter Snack. Mit den erforderlichen Materialien startete Sahena ihr eigenes Dalmut-Bhujiya-Geschäft. Sie begann, ihre Produkte auf lokalen Märkten zu verkaufen. Stetig erweiterte sie ihren Kundenstamm.

Ihr Eifer und ihre Ausdauer zahlten sich aus. Sie verdient jetzt täglich 500 bis 1.000 NPR (ca. 3,5 bis sieben Euro). Sie kann damit ihre Haushaltsausgaben decken und täglich 300 NPR (ca. zwei Euro) sparen. Damit sichert sie ihr Geschäft und ihre Zukunft ab.

Sahenas Erfolgsgeschichte ist zu einer Inspirationsquelle in ihrem Dorf geworden. Ihre harte Arbeit und Entschlossenheit brachten nicht nur ihrer Familie finanzielle Stabilität. Sahena ist es nun möglich, die Schule für ihre jüngeren Schwestern zu bezahlen. Damit erhalten sie die Chance auf Bildung, die Sahena einst verwehrt blieb.

„UDAAN hat mir die Mittel gegeben, mein Leben zu verändern“, sagt sie. „Ich unterstütze nicht nur meine Familie, sondern baue auch eine Zukunft für meine Tochter auf. Meine Eltern sind stolz auf mich.“ Sahena hat die Armut hinter sich gelassen. Von einem jungen Mädchen, das von der Verantwortung für den Haushalt und die Geschwister nahezu erdrückt wurde, entwickelte sie sich zu einer selbstbewussten Unternehmerin, die ihr eigenes Geld verdient.

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