"Vergewaltigt, schwanger und verstoßen"

Hadjas Eltern zerrten sie auf die Straße und schlugen sie mit einem Stromkabel. Sie schrien Flüche und ließen ihre schwangere Tochter (15) vor Schmerzen weinend zurück. CARE-Helferin Samira war zufällig in der Nähe und hörte ihre Hilferufe. Sie warf sich dazwischen, um Hadja vor weiteren Misshandlungen zu bewahren. Ihre Eltern sagten, sie habe Schande über die Familie gebracht. Sie wollten nichts mehr mit ihr zu tun haben und verließen ohne sie die Stadt. „Wenn ihr Vater oder ihre Brüder sie noch einmal sehen, werden sie Hadja töten“, sagte ihre Mutter zu Samira.

Ohne Familie oder Unterstützung wandte sich Hadja an Samira, die sie bei sich aufnahm. Hadjas Schwangerschaft war das Ergebnis eines schrecklichen Übergriffs. Ein Mann, der öfters in der Nähe ihrer Schule gesehen wurde, lockte sie mit Essen und Geld, bevor er sie vergewaltigte. Hadja war damals 14 Jahre alt. Zu jung und zu schwach für eine Geburt, musste Hadja Anfang 2024 einen Kaiserschnitt über sich ergehen lassen. Hadja hatte nicht die Kraft, um zu pressen. Ihr Baby überlebte trotz der Notmaßnahmen nicht. Die Operation und die anschließende medizinische Versorgung kosteten über 164.000 CFA (251 Euro). Samira verkaufte einige ihrer Haushaltsgegenstände, um die Kosten zu decken. „Denn niemand sonst wird sich um sie kümmern“, sagt Samira. Hadja hat nie wieder etwas von ihrer Familie gehört.

Der Tschad ist eines der ärmsten Länder weltweit. Unterstützt von der Europäischen Union sorgt CARE in diesem Projekt für eine bessere Gesundheitsversorgung und Ernährung für Frauen und Kinder. Auch Hadja erhielt Hilfe.

Tschad ist eines der ärmsten Länder weltweit. Ein Projekt von CARE mit Unterstützung der EU verbessert z.B. die Gesundheitsversorgung. Tschad ist eines der ärmsten Länder weltweit. Ein Projekt von CARE mit Unterstützung der EU verbessert z.B. die Gesundheitsversorgung.

Hadja (l.) mit CARE-Helferin Samira. Zum Schutz ihrer Identität können sich die beiden nicht vor der Kamera zeigen. Foto: Sarah Easter/CARE

Hadja musste die Schule abbrechen, weil sie das Schulgeld von umgerechnet 45 Euro nicht aufbringen konnte. Nun verbringt sie ihre Tage damit, unter Samiras Anleitung Stricken und Nähen zu lernen. Die beiden stellen in Handarbeit Kleidung her. „Wir verkaufen sie, damit wir essen können“, sagt Hadja.

Samira, die seit drei Jahren bei CARE arbeitet, hat bereits 27 Überlebende von Gewalt unterstützt. „Ich bin die Ohren von CARE. Wenn ich in der Stadt etwas höre, dann sage ich CARE, dass ich einen Fall habe, der überprüft werden muss“, erklärt sie. Sie bringt Mädchen und Frauen nach Übergriffen ins Krankenhaus, damit sie medizinisch behandelt und auf Infektionen und AIDS untersucht werden. Samira sorgt dafür, dass sie auch CARE-Pakete® erhalten, die mit der Unterstützung der EU finanziert werden. Sie enthalten z.B. Seife, Matten und Kochutensilien. Dazu gibt es auch finanzielle Hilfe. Hadja kaufte mit dem Geld Kleidung und Hygieneartikel.

Samira ist jeden Tag im Einsatz. „Ich bin hier in diesem Gesundheitszentrum, um den Menschen zu helfen. Ich spreche mit den Frauen und Mädchen. Ich unterstütze Schwangere. Ich informiere über Impfungen. Ich helfe bei kleinen Dingen, z. B. wie man Essen für Babys und sich selbst zubereitet, oder ich berate sie zu Hygiene. Ich bin für Mädchen wie Hadja oft die einzige Person, von der sie Unterstützung bekommen“, sagt sie.

Trotz der Herausforderungen wie einer steigenden Zahl von Fällen von Gewalt findet Samira Erfüllung in ihrer Arbeit. „Wenn ich sehe, dass die Frauen und Mädchen die Hilfe bekommen, die sie brauchen, bin ich glücklich. Oder wenn ich mitbekomme, wie sie ihr Leben wieder leben, nachdem ihnen das Schlimmste passiert ist.“

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