„Als der Konflikt begann, rannten wir um unser Leben. Wir haben alles verloren, was wir einmal hatten“, sagt Hanan, Mutter von drei Kindern. Jeder dritte Mensch im Sudan ist seit dem Ausbruch der Gewalt 2023 vertrieben worden. Insgesamt irren 13 Millionen Geflüchtete auf der Suche nach Schutz durch das Land. Hanan und ihre Familie fanden im Ostsudan in Kassala in einer Schule Unterschlupf. Von den Kürzungen der US-Regierung in der humanitären Hilfe wurden sie hart getroffen.
„Plötzlich war die Unterstützung weg“, sagt Hanan. Die Verteilung von Lebensmitteln wurde reduziert und dann ganz eingestellt. Zunächst waren Gemeinschaftsküchen zur Verköstigung der vielen Menschen in Not noch aktiv. Doch auch diesen ging das Geld aus. Sie mussten die Portionen verkleinern oder die Verteilung von Mahlzeiten einstellen. „Wir sind verzweifelt, weil wir Vertriebene ohne Essen für ihre Kinder wegschicken müssen“, sagt Muna, eine freiwillige Helferin.
Es fehlt an „Plumpynut“, einem gebrauchsfertigen Nahrungsergänzungsmittel, das seit langem als wirksame und kostengünstige Maßnahme gegen Unterernährung bei Kindern eingesetzt wird. Bekommen sie die nährstoffreiche Paste nicht rechtzeitig, sterben mehr Kinder an Entkräftung.
Es fehlt an Aufbaunahrung für Kinder. Foto: Mohammed Abdulmajid/CARE
Gemeinschaftsküchen, die Vertriebene versorgten, mussten wegen fehlender Mittel den Betrieb einstellen. Foto: Elsadig Didi/CARE
CARE Sudan ist trotz großer finanzieller Schwierigkeiten weiter im Einsatz. Im Vorjahr half CARE im Sudan mehr als 1,8 Millionen Menschen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Wasser und Unterkünfte.
„Der Konflikt im Sudan hat Familien auseinandergerissen und Millionen Menschen in eine verzweifelte Lage gebracht. Wir sehen Mütter, die Mahlzeiten auslassen, damit ihre Kinder essen können, und Familien, die leiden, weil Ärzte und Medikamente knapp sind“, sagt Abdirahman Ali, Landesdirektor von CARE Sudan.