„Bevor CARE kam, waren wir unserem Schicksal überlassen“

Die Böden sind ausgedörrt, die Getreidespeicher leer. Der Tschad zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Die humanitäre Lage gehört zu den vergessenen Krisen, die kaum Aufmerksamkeit bekommen. Die düsteren Folgen des Klimawandels sind hier längst bittere Realität geworden. Der Tschadsee ist mittlerweile auf ein Zehntel seiner ursprünglichen Größe geschrumpft. Die Ernährungssituation ist sehr schlecht und damit auch der gesundheitliche Zustand der Menschen.

CARE unterstützt Gesundheitseinrichtungen im Bezirk Guéréda in Wadi-Fira und trägt zur Verbesserung der Gesundheits- und Ernährungsversorgung von Kindern, Schwangeren und stillenden Müttern bei. Sie erhalten Zugang zu kostenfreier medizinischer Grundversorgung, Vorsorgeuntersuchungen und Betreuung bei akuter Unterernährung. Das Projekt zur Verbesserung der primären Gesundheitsversorgung und Gesundheitsfürsorge (PROSSAN) wird von der Europäischen Union finanziert.

Der 31-jährige NGueboudjibaye Idaïnouba Koumta ist der Leiter eines Gesundheitszentrums von CARE. Er berichtet: „Früher war die Warteschlange sehr lang. Die Patienten verloren oft den Mut. Es war auch schwierig für uns, Menschen in entlegenen Gebieten zu erreichen. Es gab schlichtweg kein Personal. Es fehlte an allem.“

Mit Mitteln aus dem CARE-Projekt konnte nun ein zusätzlicher Gesundheitshelfer eingestellt werden. Die Patient:innen müssen nun nicht mehr so lange auf ihre Behandlung warten. Die Ausstattung des Zentrums mit Motorrädern ermöglicht es, dass das Gesundheitspersonal Impfprogramme durchführen und abgelegene Gebiete erreichen kann. Mit der Anschaffung eines Computers müssen die Gesundheitshelfer:innen außerdem nicht mehr weite Strecken zurücklegen, um monatliche Tätigkeitsberichte einzureichen, sondern können diese einfach per Email versenden.

Eine, die sich ebenfalls für eine bessere Gesundheit ihrer Mitmenschen einsetzt, ist die 80jährige Awa Toukounou. Sie lebt in Guéréda und unterstützt als ehemalige Sozialarbeiterin das CARE-Projekt. Awa ist das Oberhaupt ihrer Familie. Ihr Wort hat auch in der dörflichen Gemeinschaft Gewicht. Sie sagt: “Bevor CARE in unsere Stadt kam, waren wir unserem Schicksal überlassen.“ Awa hilft bei Aufklärungsmaßnahmen rund um Hygiene, reproduktive Gesundheit und Unterernährung. „Die Menschen hier haben nun ein besseres Verständnis, wie wichtig sauberes Wasser, Hygiene und Sanitärversorgung sind“, schildert sie. „Unterernährung wird bei Kindern schneller erkannt. Sie werden von ihren Müttern rasch zur Behandlung in das Gesundheitszentrum gebracht.“

Die Aufklärung über Ernährung hat ebenfalls Erfolg. „Wir wissen jetzt, wie man Nahrungsmittel variiert und welche Nahrungsmittel für Schwangere und Kinder vorteilhaft sind. Außerdem werden die Gesundheitseinrichtungen mit Personal, Material und Fahrzeugen verstärkt“, sagt Awa.

 

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