Hilfe für Geflüchtete

Mehr als drei Millionen Menschen sind aus Syrien in die Türkei geflüchtet. Oft fehlen ihnen die Sprachkenntnisse und Informationen, um zu ihrem Recht zu kommen. Viele besitzen z.B. kein gültiges Ausweisdokument der Migrationsbehörde, das ihren Schutzstatus bestätigt, einige sind überhaupt nicht registriert. Die Folge ist, dass ihnen Gesundheitsversorgung oder Bildung für ihre Kinder verwehrt bleiben.

Rechtliche Unsicherheit, wirtschaftliche Schwierigkeiten und schlechte Wohnbedingungen führen dazu, dass sie anfällig für Ausbeutung und Ausgrenzung werden. Gewalt gegen Frauen sowie Kinderarbeit und Kinderheirat sind weit verbreitet.

In Zusammenhang mit der Aktion „16 Tage gegen Gewalt“ zeigen wir hier ein CARE-Projekt in Adana in der Türkei. Die „16 Tage“ beginnen am 25. November, dem internationalen Gedenktag für alle Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden, und enden am 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte. In diesem Zeitraum wird weltweit auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht.

CARE Adana 2025

CARE unterstützt gezielt syrische Geflüchtete in der Türkei. Foto: Özge Sebzeci für CARE

CARE Adana 2025

"Ich will helfen, Frühehen und Kinderarbeit zu verhindern", sagt Rima. Foto: Özge Sebzeci für CARE

CARE unterstützt gezielt Flüchtlinge in der Provinz Adana, damit sie über ihre Rechte informiert werden und notwendige Ausweis- und Personaldokumente erhalten. Wir leiten im Bedarfsfall an Rechtsvertreter:innen vor Ort weiter, wenn weitere Maßnahmen nötig sind.

Rima (Foto oben) nimmt an einer Schulung von CARE teil. Sie ist 29 Jahre alt und stammt aus Aleppo. „Wir Syrer:innen in der Türkei benötigen dringend Informationen zu heiklen Themen wie Frühehen und Kinderarbeit. Wenn ich dazu beitragen könnte, diese Praktiken zu verhindern, würde mich das sehr glücklich machen“, sagt sie.

Rima möchte in einem Bereich arbeiten, wo sie Menschen sensibilisieren und sie unterstützen kann. Nicht alle könnten nach Syrien zurückkehren. Für ihre Familie sei das z.B. nicht möglich. „Unser Haus in Aleppo ist nicht sicher, alles wurde gestohlen, sogar unsere Fotos, unsere Erinnerungen. Das bricht mir das Herz“, sagt sie.

CARE Adana 2025

CARE betreibt in Adana eine Telefonhotline für schnelle Unterstützung in Notfällen. Bei Sabah (36) aus Syrien finden Anrufer:innen Hilfe. Foto: Özge Sebzeci für CARE

CARE Adana 2025

Oft fehlt es syrischen Geflüchteten an Informationen, um zu ihrem Recht zu kommen. CARE leistet Unterstützung. Foto: Özge Sebzeci für CARE

CARE Adana 2025

Sabah hat eine Botschaft an Frauen: "Gebt nicht auf! Was immer passiert, bleibt stark!" Foto: Özge Sebzeci für CARE

CARE-Teams sind vor Ort in Adana aktiv und betreiben eine Telefonhotline für schnelle Unterstützung in Notfällen. Durch diese Hilfe ermöglichen wir Geflüchteten Zugang zum Schul- und Gesundheitssystem sowie zum Arbeitsmarkt. Das sind Grundvoraussetzungen, um sich eine eigene Existenz aufzubauen.

Sabah (Foto oben) arbeitet bei der CARE-Hotline. „Wir beantworten Anrufe von Flüchtlingen: Menschen, die Übersetzungen, rechtliche Hilfe oder manchmal einfach nur jemanden brauchen, der ihnen zuhört“, sagt sie. „Viele sind Frauen, die Gewalt erfahren haben, Mütter, die ihre Kinder nicht ernähren können, oder Menschen, die ihr Zuhause verloren haben. Jeder Anruf, den wir beantworten, rettet ein Leben.“

Sabah (36) erinnert sich an den Anruf einer Mutter, die sich an CARE wandte, weil ihr Kind nicht in die Schule gehen konnte. „Wir haben ihr geholfen. Später rief sie an, um sich zu bedanken. Ihr Kind ging mittlerweile zur Schule.“ Auch Sabah stammt aus Aleppo. In Syrien war sie ausgebildete Lehrerin. Nach der Flucht in die Türkei verlor sie alles. „Ich machte Hilfsarbeit. Ich wischte in Restaurants Tische ab und heimlich meine Tränen, weil ich nicht wusste, was von mir geblieben war.“

Sabah startete neu. Sie gab Musikstunden, lernte Englisch und bildete sich weiter, wo sie nur konnte. „Meine Botschaft an andere Frauen ist: Gebt nicht auf! Was immer passiert, bleibt stark!“

CARE vermittelt bei komplexen Rechtsfällen professionelle Vertretung und fördern den Wissensaustausch mit lokalen Anwaltskammern. So unterstützen wir Geflüchtete umfassend dabei, ihre Rechte wahrzunehmen und ein Leben in Würde und Sicherheit zu führen. 

Erfahren Sie hier mehr über das Projekt, das von der Europäischen Union unterstützt wird.

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