"Ohne Hilfe kommen wir nicht durch den Winter"

Der bevorstehende Winter macht Ahmad (40) Sorgen. Er weiß nicht, wie er seine Familie über die Runden bringen soll. Er ist aus Syrien in die Türkei geflüchtet und hat drei Kinder. Farah (11) hat Diabetes. Ihr Blutzuckerspiegel muss dutzende Male täglich kontrolliert werden. Farahs Erkrankung hat die Not weiter verschärft, weil sie nun Medikamente braucht. „Ich bin Tagelöhner und muss die ganze Familie ernähren. Selbst wenn ich jeden Tag im Monat Arbeit hätte, könnte mein Einkommen die Kosten für die Miete, Rechnungen, Schulgebühren, Lebensmittel und Kleidung nicht decken“, sagt Ahmad. „In einem guten Monat arbeite ich 20 Tage, aber im Winter gehen die Bauarbeiten zurück und damit auch unser Einkommen.“

Viele Familien haben keine Heizung. Um Wärme in ihren Wohnraum zu bringen, verwenden sie einen elektrischen Heizlüfter. Doch die Kosten für Strom sind hoch und für Ahmad zu teuer. „Unsere einzige Wärme kommt von Decken und dem Tragen von mehreren Schichten Kleidung übereinander.“ Seit dem schweren Erdbeben im Februar 2023 hat sich die Lage weiter verschlechtert. Viele Menschen verloren Angehörige und ihr Zuhause. Ahmad und seine Frau und die Kinder konnten sich retten, aber ihre frühere Wohnung wurde zerstört. Nach Monaten im Zelt kamen sie bei einer Frau in einem Haus unter, wo Ahmad zuvor Bauarbeiten verrichtet hatte. Sie vermietete ihnen günstig Wohnraum, weil sie das Schicksal der kranken Farah rührte.

CARE hat mit Unterstützung der Europäischen Union bisher über 2.350 vom Erdbeben betroffenen Haushalten geholfen. Sie erhalten Bargeldhilfe und können damit kaufen, was sie am dringensten benötigen.  Lesen Sie hier mehr.

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Farah hat Diabetes. Ihre Erkrankung hat die Not der Familie weiter vergrößert. Foto: CARE

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Ahmad mit den Zwillingen Farah und Muhammad (11) und Tochter Hiba (5). Sie machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Foto: CARE

Im Winter sind Heizung und Kleidung für die Kinder unsere wichtigsten Bedürfnisse. Meine Frau hat Asthma, daher können wir Holz oder Kohle nicht zum Heizen verwenden“, erklärt Ahmad. „Das Leben ist für alle hart, besonders für syrische Flüchtlinge, die mit steigenden Kosten zu kämpfen haben.“ Er versucht nicht darüber nachzudenken, dass die Hilfsbereitschaft abnimmt.

Die Preise gingen nach dem Erdbeben deutlich in die Höhe – nicht nur für Wohnraum und Lebensmittel, sondern auch für Schulsachen. Ahmad konnte sich pro Kind nur drei Dinge von der Bedarfsliste der Schule leisten: ein Heft, einen Bleistift und einen Radiergummi. Für mehr hatte er kein Geld.

Die Menschen im Südosten der Türkei leiden noch immer unter den Folgen des Bebens. Sie sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Doch die Mittel werden knapp. Die Regionen Hatay, Kahramanmaraş, Adiyaman, Malatya und Gaziantep, in denen die Zerstörung am größten war, stehen vor einem strengen Winter mit durchschnittlichen Temperaturen um den Gefrierpunkt und Schneefall in vielen Gebieten. „Wer humanitäre Arbeit unterstützen kann, soll bitte helfen“, sagt Ahmad.

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